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Nachtrag zur Ausarbeitung Olympia – Streiflichter und hier Olympiafilme 1936
02.11.2019
Sie bedienen auf der Webleiste den Menüpunkt FREIMACHUNG MIT FREISTEMPEL und können im Untermenü unter Olympia – Streiflichter den Nachtrag finden mit Stichwort TOBIS – Österreich.
Das vorgestellte Olympia – Streiflicht zur Filmproduktion der olympischen Spielen1936 unter der Regie von Leni Riefenstahl brachte auch den Absenderfreistempel der TOBIS FILMVERLEIH G.M.B.H. Berlin zur Abbildung
Der Brief in der 2. Gewichtsstufe war an die Kiba in Wien gerichtet, der Kinobetriebsgesellschaft der Stadt Wien, die aber im Jahr des Absenderfreistempels 1938 in die nationalsozialistische Ostmärkische Filmtheater-Betriebs GmbH eingegliedert wurde. Aber es gab auch die direkte Niederlassung der T O B I S - S A S C H A als Film-Verleih- und Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Wien, die natürlich die OLYMPIA – FILME von Leni Riefenstahl ebenfalls in ihr Repertoire nahmen und dazu auch im Absenderfreistempel warben, der hier im Nachtrag mit Datum vom 24. 8. 1938 abgebildet werden kann.
Typische Francotypform im Absenderfreistempel für Österreich mit weiterer Werbung linksseitig vom Ortsstempel. Wertrahmen Reichsadler Deutsche Reichspost und Drucksachenporto 5Pf.
Dazu bedarf es natürlich des Hinweises zur Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich mit der Volksabstimmung am 10. April 1938
Die Beschäftigung mit der Filmindustrie Österreichs ist wieder ein Paradebeispiel für die Einverleibung in das nationalsozialistische Deutschland unter Adolf Hitler. Vor der offiziellen Eingliederung Österreichs war die Einflussnahme auf die SASCHA - FILMINDUSTRIE schon lange auf die Besitzverhältnisse erfolgt. Marktgewinne in Deutschland wurden festgehalten und unter der bewährten Kreditverweigerung an jüdische Besitzer mit den Gebrüdern PILZER war die Deutsche Tobis eingestiegen. Man firmierte kurzfristig unter TOBIS – SASCHA und die Nationalsozialisten übernahmen schon Ende 1938 unter dem Namen WIEN - FILM GmbH dieses Film- und Verleihunternehmen. Damit geriet das Unternehmen nun aber auch gänzlich unter das Diktat der Reichsfilmkammer in Berlin.
Die Reichsfilmkammer war früh als Anstalt öffentlichen Rechts im Jahr 1933 gegründet worden, um das erkannte Propagandamittel Film unter NS – Gesichtspunkten im Griff zu behalten und unterstand der Reichskulturkammer. Damit stand nach dem Reichskulturkammergesetz vom Herbst 1933 unter Joseph Goebbels als Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda den entsprechenden Bestrebungen zur NS - Gleichschaltung des deutschen Volkes in den Medien und hier am Beispiel Film nichts mehr im Wege. Weitere Recherchen zu diesem Themenkreis sind sicherlich aufschlussreich.
Bis bald wieder einmal, Ihr E.-M.Eden