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Briefannahme, Schalterbetrieb und Briefbearbeitung
Olympia Streiflicht – Olympiastadion Berlin (1. Folge)
Nach dem Olympia – Streiflicht mit Abhandlung zur Olympiaglocke und dem Olympiafilm jeweils aus dem Jahr 1936 soll als 3. Thema einmal das Olympiastadion in Berlin vorgestellt werden. Allein zu diesem Bauwerk gibt es zahlreiche philatelistische Belege und Literatur „aus allen Zeiten“ und auch hier kann nur eine Auswahl getroffen werden. Die drei folgenden bunten Ansichtskarten beleuchten auch schon die wesentlichen Veränderungen durch Stadionumbauten in den Jahrzehnten seit 1936 über die Teil- zur Ganzüberdachung.
Im Einzelnen ist zunächst die Werbe-Postkarte Nr. 9 abgebildet und herausgegeben vom Propagandaausschuss für die olympischen Spiele 1936 und dem Hilfsfonds für den Deutschen Sport im Reichssportverlag GmbH in Berlin. Darunter eine Ansichtskarte der Kartenedition Pawlowski mit der Teilüberdachung aus dem Jahr 1974 für die Fußball – Weltmeisterschaft und mit einer Aufnahme von Günter Schneider. Folgend dann die Ansichtskarte aus der Ausgabe Kunst und Bild, Berlin ebenfalls mit einem Foto von Günter Schneider und der abermaligen und diesmal grundlegenden Umbauphase aus den Jahren 2000 bis 2004 ausgelegt für die Fußball – Weltmeisterschaft 2006 mit der sichtbaren Ganzüberdachung des Stadions. Das Fassungsvermögen reduzierte sich durch die baulichen Veränderungen von 100.000 auf 74.000 Zuschauer. Auch die philatelistische Dokumentation des Olympiastadions in Berlin ist recht vielfältig möglich speziell auch aus dem Stempelbereich. Zunächst einmal auch die 3 verschiedenen Bauversionen des Stadions ohne Dach und mit Teil- bzw. Ganzüberdachung mittels Absender- bzw. Sonderstempel.
aber auch als Markenmotiv in den Jahren 1953, 1993 und 2006 finden sich die 3 Bauphasen
Bevor ich hier auf interessante nähere Details eingehe an dieser Stelle schon einmal ein Hinweis auf den auffälligen Variantenreichtum im charakteristischen Osttorbereich mit dem südlichen Bayern- und dem nördlichen Preußenturm. Auf der Briefmarke der Landespostdirektion Berlin unter alliiertem Recht fehlt die Uhr und die „gespannten“ olympischen Ringe zwischen den Türmen. Im Jahr 1993 waren dann auf der Briefmarkenausgabe neben der neuen Teilüberdachung zumindest die Uhr am Bayernturm und die Ringe zwischen den Türmen wieder aufgetaucht. Die folgende Vorkriegsversion konnte erwartungsgemäß natürlich nicht ohne das symbolträchtige NS – Hakenkreuz am Preußenturm auskommen.
Die Feldpostkarte soll dann auch in die Zeit der Bauentstehung des Stadions 1934 zurückführen als noch Friedenszeiten herrschten, denn zu dem Zeitpunkt der Feldpost im Dezember 1944 wäre auch schon eine Zerstörung des Stadions durch alliierte Bomberverbände vorstellbar gewesen. Aber OLYMPISCHE IDEE und POLITISCHE REALITÄT waren und sind stets Begleiter gewesen. Ob Begriffsmissbrauch einer idealen Vorstellung der olympischen Idee, Boykott, Attentate oder Doping - OLYMPIA war häufig ein idealer Schauplatz unterschiedlichster Interessen und verfälschender Propaganda.
Einerseits vorstehend die erträumte antike Welt der olympischen Spiele im Festzug 1903 in Nürnberg auf bayrischer Ganzsache und andererseits die Realität mit dem Weltkrieg 1914 und furchtbarem Attentat 1972 auf die israelische Mannschaft in München und im Jahr 1940 war Garmisch als Ersatz für St. Moritz durch den Ausbruch des 2. Weltkriegs obsolet. Die NS – Propaganda sprach natürlich vom aufgezwungenen Krieg.
CARL DIEM erlebte mit seiner Völker verbindenden Idee des Fackellaufs 1936 schon nach einem Jahrzehnt die Realität mit der olympischen Fackel in geteilten deutschen Strukturen mit Saarland, Berlin, Deutsche Demokratische Republik und Bundesrepublik Deutschland und erst Jahrzehnte später ist dieser trennende politische Zustand für Deutschland und seine Bevölkerung glücklicherweise wieder behoben.
Auf dem Weg zum Olympiastadion von 1936 noch eine kleine hinführende Exkursion.
Die olympische Idee aufzugreifen, war um die Jahrhundertwende 1900 in Deutschland unter teils schwärmerischen Gesichtspunkten leicht zugänglich. Stichwort: Johann Wolfgang von Goethe schrieb im Jahr 1786 Iphigenie auf Tauris und daraus das geflügelte Wort - Das Land der Griechen mit der Seele suchend. Nach kleineren Ausgrabungen auf dem Peloponnes war es dann Deutschland mit Ernst CURTIUS nach offiziellem Vertrag mit der Regierung in Athen, der die Grabungen mit jungen Archäologen der Königlichen Museen aus Berlin in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgreich und im großen Stil in Angriff nahm.
Vorstehend Karten um das Jahr 1900 geschrieben mit Ansichten der Grabungsfelder in OLYMPIA aus griechischem Verlag mit deutscher Inschrift: Gruss aus Olympia.
Nach erfolgreicher Wiederbelebung der antiken olympischen Spiele in der Neuzeit durch Pierre de Coubertin – durchaus auch inspiriert durch die deutschen Ausgrabungen - war dann Deutschland für das Jahr 1916 auserwählt für das olympische Geschehen mit dem Austragungsort in Berlin – Grunewald und dem Deutschen Stadion.
Olympiastadion Berlin 1.Fortsetzung 10.07.2016
Die Idee ein repräsentatives Sportstadion für mögliche olympische Spiele in Berlin zu etablieren, war den deutschen Olympioniken und an ihrer Spitze Graf Egbert von der Asseburg seit ihrem Olympiaerlebnis 1906 Athen eine erstrebenswerte Vision.
Stadion Athen 1906 und Graf v.d. Asseburg im Absenderfreistempel der IMOS 2003
Die Verwirklichung des Deutschen Stadions scheiterte jahrelang und erst mit der Unterstützung durch Staatsminister Victor von Podbielski gelang die Realisierung. Victor v. Podbielski war nach seiner Militärkarriere übrigens Nachfolger von Heinrich von Stephan Leiter des Reichspostamtes und damit besteht auch eine Querverbindung zu unserem Hobby. Er engagierte sich im deutschen Sport und wurde 1909 Präsident des Deutschen Reichsausschusses für Olympische Spiele. Ebenfalls im Jahr 1909 brachte die 10. IOC – Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees und erste Sitzung auf deutschem Boden im neuen Hotel Adlon am Pariser Platz die Berliner Olympiapläne in Konkurrenz zu Stockholm zunächst an die Spitzenposition, die durch bauliche Verzögerungen aber im Jahr 1912 scheiterten. Podbielski war Führer der deutschen Olympioniken 1912 in Stockholm und als Vorstand im UNION-KULB für Pferderennen wurde seit 1909 die Rennbahn im Berliner Grunewald realisiert und im Inneren der Bahn wurde das Deutsche Stadion unter dem Architekten Otto March in den Jahren 1912/13 mit 40.000 Plätzen und seitlichem Schwimmbad im „Erdboden versenkt“ errichtet, um den freien Blick auf die Pferderennbahn zu erhalten. Architekt Otto March verstarb kurz vor der Fertigstellung der imposanten Sportstätte und die nachfolgende Zeichnung aus dem Buch von Werner March BAUWERK REICHSSPORTFELD aus dem Jahr 1936 verdeutlicht die Anordnung des tief gelegenen Stadions.
Mit dem 1.Weltkrieg von 1914 bis 1918 war dann ein vorgesehenes friedfertiges Olympiafest in Berlin gescheitert. THEODOR LEWALD als Präsident des Deutschen Reichausschusses für Leibesübungen und CARL DIEM als Generalsekretär warben unermüdlich und schließlich erfolgreich nach dem 1.Weltkrieg für den Bau eines DEUTSCHEN SPORTFORUMS, das im Jahr 1925 nördlich der Grunewald - Rennbahn errichtet wurde. Werner und Walter March als Architekten setzten so die baulichen Pläne ihres im Jahr 1913 verstorbenen Vaters Otto Match mit Bau des Sportforums mit Turnhalle, Schwimmstadion und Studentenwohnheim von 1925 bis 1928 fort.
Deutsches Sportforum nördlich der Pferderennbahn mit zentralem Stadion (Bildquelle s.o.)
Auch Erweiterungspläne für das Stadion unter der Prämisse möglicher olympischer Spiele im Jahr 1936 wurden von Werner March ausgeführt und blieben unter notwendiger Beibehaltung der Pferderennbahn trotz der Verschiebungspläne für das Schwimmbad offensichtlich ein Kompromiss. Auf dem Internationalen Olympischen Kongress 1930 in Berlin präsentierte sich Deutschland dann als Sportnation und warb für die Vergabe der Olympischen Spiele 1936 erneut in Berlin. Der hervorragend geplante Kongress in Berlin gestaltete sich für die IOC – Mitglieder aus 50 Nationen als äußerst effektiv und wohlwollend erinnerungsträchtig. Damit stand im Jahr 1931 auf der IOC – Tagung zur endgültigen Vergabe der Olympischen Spiele für das Jahr 1936 in Berlin nichts mehr im Wege. Diese Entscheidung fiel für eine Stadt im Deutschland der Weimarer Republik und dies in Verhältnissen absoluter politischer und wirtschaftlicher Krisenzeiten. 1933 hatten sich dann die politischen Perspektiven mit der Machtübergabe an Adolf Hitler und seine NSDAP deutlich und total verändert!
Die geschulte nationalsozialistische Propagandamaschine erkannte sofort die Möglichkeit diese Spiele auf internationaler Ebene für ihr Image zu missbrauchen und dies für Deutschland unter dem Alleinvertreteranspruch von Hitler und seiner Partei. Nach dem Ableben des Reichspräsidenten Hindenburg wurde Reichskanzler Adolf Hitler auch Schirmherr der geplanten kommenden olympischen Spiele in Berlin 1936.
aus Olympia - eine nationale Aufgabe, Reichssportverlag 1935
Entsprechend war nicht nur die Presseszene auf die Spiele 1936 in Berlin fortan NS – freundlich eingestimmt, sondern auch der Verwirklichung einer entsprechend großzügigen Planung und Architektur stand nichts mehr im Wege.
Schon am 5.10.1933 hatte Hitler das Sportgelände im Grunewald besichtigt, gedanklich wohl die einengende Kombination von Pferderennbahn und zukünftigem Olympiagelände verworfen. BReichsinnenminister Frick und Reichssportführer Tschammer und Osten haben sicherlich nicht widersprochen. Das Gesamtkonzept REICHSSPORTFELD mit Baubeginn April 1934 und dem Eröffnungstermin 1. August 1936 wurde tatsächlich in diesem kurzen Zeitraum verwirklicht. Das „alte Olympiastadion“ wurde eingeebnet, die Pferderennbahn „geopfert“ und Architekt Werner March konnte seine phantastische Vision eines umfassenden REICHSSPORTFELDES trotz zeitlicher Engpässe erstaunlich verwirklichen.
Entwurf Reichssportfeld für die Olympiade 1936 (aus Olympia-Stadtplan von Berlin, Reichssportverlag 1936)
Die Deutsche Reichspost brachte sich natürlich mit in das Konzept ein und der obige Plan belegt u.a. die Postämter im Stadion, Schwimmstadion und Reiterplatz, die Standorte der Fernsprecher, Briefkästen und Wertzeichengeber. Dazu das mehrfach bereitgestellte Ensemble auf dem Reichssportfeld bestehend aus Briefkasten und Wertzeichengebern zu 5, 6 und 8 Reichspfennigen sowie 5Rpf. Postkarten und 6Rpf. Olympia-Sonderpostkarte. Der Leerungsdienst oblag dem Postamt Stadion und auf dem Briefkasten verweist ein Schild auf die Abstempelung mit dem Olympia-Sonderstempel hin (aus DIE POST IN BERLIN 1987). Dies erklärt sicherlich die enorme Zahl entsprechender Belege.
Dazu entsprechende Olympia-Sonderganzsache mit Stempel Postamt - Stadion vom Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele am 1.August 1936
Olympiastadion Berlin 2. Fortsetzung 16.08.2016
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle kurz erwähnt, dass neben den Wertzeichengebern auch Aktive der Deutschen Sporthilfe Sondermarken in Pergamintütchen anboten und dazu eine folgende Vorstellung auch von den Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen und den Sommerspielen 1936 in Berlin jeweils in einem rotem und grünem Farbton gehalten und mit den Sets der zugehörigen Briefmarken.
und ferner die dazugehörigen Rückseiten mit Hinweis auf den „freudig gezahlten Sportgroschen“ für die „Deutsche Sporthilfe“ als soziales Hilfswerk des Reichssportführers Hans von Tschammer und Osten
Die zuvor vorgestellte 4sprachige Bildtafel der Deutschen Reichspost und ihren Einrichtungen auf dem Reichssportfeld stammt aus dem offiziellen Führer der Reichspost zu den olympischen Spielen in Berlin s. folgende Abbildung.
Nachfolgend ein weiteres Bild dazu in diesem Fall aber aus dem amtlichen Olympiaführer. Hier sind beachtenswert die postalischen Verbindungswege für Fernsprecher und Bildtelegraphen dargestellt. Auch die Rohrpostanbindung vom Haupttelegraphenamt Berlin an das öffentlich zugängliche Postamt im Erdgeschoß des Olympiastadions und die Weiterleitung der Rohrpostverbindung zum Pressepostamt (hier kein Publikumsverkehr) im Obergeschoß sind eingezeichnet. Dazu noch Näheres an späterer Stelle. Ferner sind die weiteren Postämter am Reiterplatz und Schwimmstadion markiert und gekennzeichnet.
Diese Planzeichnungen führen uns in die Bauphase des Olympiastadions in Berlin. Sicherlich sind hier Buchquellen erfreulich und zahlreich vorhanden, aber Ansichtskarten dazu sind relativ seltener und im Wesentlichen findet man hier die Olympiabauten im fertigen Zustand. Dazu einmal eine Luftaufnahme als Ansichtskarte, die laut rückseitiger Verfügung durch das Reichsministerium für Luftfahrt (R.L.M) am 21.3.1936 freigegeben wurde und hier wird die „Endspurtphase“ nach lediglich 2jähriger Bauzeit im Stadionbereich dokumentiert.
Die Aufnahme stammt aus dem Hoffmann – Verlag in München. Heinrich Hoffmann war Photoberichterstatter der Reichsleitung der NSDAP und bekannt als Leibfotograf von Hitler.
Photo - Hoffman und Niederlassung Berlin, Verlag nationalsozialistischer Bilder mit seltenerem Absenderfreistempel April 1934 (Wertrahmen E-3 mit Hakenkreuz ab 1934).
Die folgende vom R.L.M. mit Datum vom 7.7.1936 freigegebene Luftaufnahme lenkt dann den Blick auf den Schlussspurt und hier auf den Holzunterbau einer provisorischen Ergänzung zur Erweiterung des Schwimmstadions mit einer zusätzlichen Zuschauertribüne nur für die Zeit der olympischen Festspiele.
Man erkennt oben auf der Ansichtskarte der graphischen Anstalt Meyerheim, Berlin im Vordergrund den nördlichen hölzernen Gerüstunterbau für die Zusatztribüne des Schwimmstadions.
obige Luftaufnahme datiert laut R.L.M. ca. acht Tage später 15.7.1936 (Verlag STENGEL)
In der vergrößerten Detailansicht aus dieser Stengelkarte ist dann im Schwimmstadion (3) schon die angebaute Nordtribüne bis auf die Eckkonstruktionen fast fertig und die folgende Privataufnahme zeigt dann das beflaggte Schwimmstadion während der Spiele. Ohne laufende Veranstaltung präsentiert sich das Schwimmstadion in diesem Fall leer mit fertigem Zusatzanbau und die Zuschauer flanieren entlang dem benachbarten Stadion.
und folgend die Momentaufnahme aus dem 300m Freistilschwimmen
Zum Schwimmstadion nachfolgend noch die Sitzplatzorganisation des Organisationskomitees für das Schwimmstadion.
Für Besitzer von alten Eintrittskarten ist so doch die Zuordnung möglich und die Vorstellung der Platzreservierung.
Das folgende Privatfoto dokumentiert mit Datum vom 30.8.1936 schon wieder den Rückbau der hölzernen Zusatztribüne
Erwähnenswert ist durchaus, dass im Juni 1978 für die III. Schwimmweltmeisterschaften in Berlin erneut eine Zusatztribüne im Olympiaschwimmstadion errichtet wurde in identischer Form zu den olympischen Spielen 1936!
Das Schwimmstadion im Stempelbild ist mir explizit nur in diesem Absenderfreistempel zum Reichssportfeld bekannt.
Auch ein Beleg des Sonderpostamtes Schwimmstadion mit entsprechendem Sonder – R – Zettel soll an dieser Stelle nicht fehlen und dazu folgender Beleg vom Letzttag der olympischen Festspiele in Berlin mit Datum vom 16. August 1936. Der 4er Block der 4Rpf. Sondermarke aus dem Satz zur Olympiade 1936 in Berlin zeigt eine Sprungszene und dazu im Hintergrund den Sprungturm des Schwimmstadions.
Eine Sprungszene vom 10m Turm des Olympiastadions existiert meines Wissens neben der obigen Marke im Poststempelbild nur noch aus den „Großdeutschen Schwimm-Kriegsmeisterschaften“ (!) vom 13. bis 14. Juli 1940 mit Sonderstempel des Olympia-Schwimmstadion und zugehörigem Postamt Berlin – Charlottenburg 5.
Das Stempelbild ist der Briefmarke aus dem Olympiasatz stark angelehnt und greift das Markenbild wieder auf und selbst die OLYMPISCHEN RINGE sind angedeutet im BRUSTEMBLEM erkennbar und dazu ein besseres Detailbild aus einem weiteren Stempelabschlag. Auf ähnlich "versteckte olympische Ringe" ist später noch einmal bei der Vorstellung des Luftschiffs Hindenburg hinzuweisen.
Mit der nächsten Fortsetzung nähern wir uns dann „als Tagesbesucher“ über die KdF – Olympiastadt dem Reichssportfeld und damit dem Olympiastadion.
Olympiastadion Berlin 3.Fortsetzung 21.08.2016
Für viele Tagesbesucher startete der Besuch der olympischen Spiele in der KdF – Stadt, errichtet durch die NS-Organisation KRAFT DURCH FREUDE in der Deutschen Arbeitsfront unter Dr. Robert Ley und aufgebaut mit ihrem typischen Hallenstil und aufgebaut zwischen dem Messe- u. Ausstellungsgelände und dem Reichssportfeld. Schon im Olympia-Streiflicht zum Film wurde folgende Ansichtskarte zur Orientierung vorgestellt.
Blick vom Funkturm aus 130m Höhe auf den Sommergarten im Ausstellungsgelände mit seinen olympischen Strukturen 1936. Ganz links ist noch die Kurve des Radsportstadions zu erkennen, das Internationale Studentenlager links oben, die KdF – Stadt zur Versorgung der Tagesgäste mit dem zugehörigen Bahnhof an der S-Bahnlinie und rechts oben im Hintergrund angedeutet das Reichssportfeld mit Glockenturm, Maifeld und Olympiastadion. Folgend eine Vorstellung der KdF – Stadt aus der kleinen Informationsbroschüre für die Olympiabesucher.
Nachfolgend auf der Ansichtskarte der Osteingang mit Blick auf den Flaggenturm und die BERLINER HALLE. Benachbart dem S- Bahnhof HEERSTRAßE war der Fußweg zum Olympiastadion mit einer ¾ Stunde anzusetzen zum Beispiel nach Erfrischung in einer der typischen KdF – Hallen und hier am Beispiel der angeführten Berliner Halle. Der Osteingang der KdF – Stadt war dem Ausstellungsgelände am Funkturm direkt benachbart und auch die Deutschlandhalle war mittels Fußweg in nur 10 Minuten von dort zu erreichen.
Auf dem Weg zum Stadion konnte im Postamt KdF – Stadt am Hauptein- und -ausgang Richtung Reichssportfeld gelegen schon eine erste Nachricht nach Hause versendet werden.
Lageplan der KdF – Stadt und ihren Einrichtungen
das Sonderpostamt am Westausgang zum Reichssportfeld ist unter der 5 im roten Kreisfeld gekennzeichnet
Dazu obiger Beleg mit entsprechendem Sonder – R – Zettel und Sonderstempel KdF – Stadt. Mit einer Zusammenstellung von Olympiamarken teils aus dem Markenheftchenbogen liegt mit 82 Reichspfennigen eine portogerechte Frankatur für den Brief mit den Zusatzleistungen Einschreiben und Eilboten vor.
Die Anfrage nach Details zum Hallenbau der KdF – Stadt in Berlin möchte ich mit einem kleinen Nachtrag und entsprechenden Ansichtskarten beantworten und einschieben. Die folgende Kombination zeigt rechts unten die Olympia – KdF – Stadt in Berlin von 1936 und links oben der Wiederaufbau 1937 auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg!
Die weitere Hallenvorstellung erfolgt mit einer „Wanderung von West nach Ost“ und ich hoffe auf korrekte Recherche. Die folgende Ansichtskarte (Rietzschel Karte) wirft einen Blick vom Gelände des Westausgangs auf die Rheinland – Halle.
Der Rheinlandhalle nach Osten folgte die Hanseaten – Halle und hier ein Blick in den Hallenaufbau
Folgend noch einmal Rheinland- und Hanseaten- Halle mit Blick vom Süden nach Norden
Von der benachbarten Bayern – Halle kann wieder ein Blick in die Hallenkonstruktion geworfen werden mit den aufgebauten Tischen zur Versorgung der KdF – Tagesgäste während der Olympiade in Berlin.
Der Bayern – Halle folgte die Süd – Westdeutsche - Halle und dazu eine Ansichtskarte aus dem Andres - Verlag, Berlin mit Blick auf den Flaggenturm in der KdF – Stadt. Hinter dem Flaggenturm erkennt man die benachbarte größte Halle der KdF – Stadt die Berliner Halle.
unten die Einbindung der KdF – Stadt während der Olympiade 1936
Auf dem oben rot gekennzeichneten Weg zum Reichsportfeld findet sich im Bereich der KdF – Stadt die WANDALEN-Allee und hier waren 2 fahrbare Postämter für die Besucher stationiert.
Dazu beispielhaft ein FAHRBARES POSTAMT der Deutschen Reichspost auf einer Ansichtskarte und wohl vermutlich nicht vom Einsatz während der olympischen Spiele 36.
Die Dienststunden sind von 10-20 Uhr angeschlagen und es gab einen Postschalter nur für Sonderstempel und einen Schalter für die Wertzeichenabgabe und Aufgabe von Einschreibsendungen.
So finden sich erklärlicherweise relativ häufig Ansichtskarten aus der Stadt der KdF – Stadt mit dem Sonderstempel FAHRBARES POSTAMT und dazu nachfolgend ein Beispiel mit Datum vom 13.8.1936
Aber auch die S- Bahnfahrt vom KdF – Bahnhof zum Reichssportfeld war mit zwei Stationen problemlos möglich. Während der olympischen Spiele gab es den eigenen Sonder- S-Bahnhof KdF – Stadt unmittelbar dem regulären Bahnhof Heerstraße vorgelagert und die nächste Station war dann schon der Bahnhof Reichssportfeld.
S – Bahnzüge hatten während dieser Zeit ihre Fenster mit den OLYMPISCHEN RINGEN geschmückt, die auf der nachfolgenden Karte etwas schwierig zu erkennen sind.
S- Bahn Skizze aus dem original „Pharus-Plan“ zur XI.OLYMPIADE Berlin 1936
Der reibungslose Ablauf der olympischen Spiele erforderte sicherlich zahlreiche Helfer und das Organisationskomitee der XI. Olympiade in Berlin mit Sitz in Berlin- Charlottenburg 2, Hardenbergstraße 43 war sicherlich „rund um die Uhr“ mit der Realisierung der Spiele beschäftigt und dazu einmal der Absenderfreistempel auf einem illustrierten Geschäftsbrief mit Datum vom 17. Januar 1936.
und dazu ein Blick in die Schaltzentrale des Organisationskomitees (Bild Fa. LORENZ 1936)
Olympiastadion Berlin 4. Fortsetzung 28.08.2016
Die folgende amtliche Bildpostkarte Nr. 9 zugunsten des Olympiafonds und aus dem Reichssportverlag zeigt noch einmal in der Übersicht das Reichssportfeld. Hier sind rechts oben die Schienenstränge der Endstation des S – Bahnhof – Reichssportfeld zu sehen und die benachbarten Stadionterrassen etwas schwieriger auf der gegenüberliegenden Seite der Reichssportfeldstraße auszumachen.
Nachfolgend die Ankunft auf dem S-Bahnhof Reichsportfeld und im Hintergrund das imposante OLYMPIASTADION und linksseitig oben im Hintergrund die STADIONTERASSEN. Otto March hatte hier die Gastronomie 1908/09 noch als Restaurant Waldhaus erbaut und der S- Bahnhof hatte noch die Bezeichnung Rennbahn. Sein Sohn Werner March baute das Restaurant Waldhaus 1936 bis auf das Untergeschoß um, reduzierte auf zweigeschossig mit 7 Außenterrassen und bot damit 5.000 Besuchern des Olympiageländes Platz. Auch ohne Erfrischungsstopp in der KdF – Stadt bestand daher nach dem Ausstieg S-Bahnhof Reichssportfeld in den benachbarten Stadionterrassen die Möglichkeit einer Erholungspause mit Blick auf das nahe Olympiastadion.
Nach dem Krieg wurden die Stadion-Terrassen wieder durchaus ein beliebtes Ziel, von 1975 bis 1985 stand die Gastronomie dann vorübergehend still und wurde dann wieder mit Umbauten aktiviert und ist es so geblieben. Dazu auch ein Ensemble einer Ansichtskarte zu den olympischen Spielen 1936 und Absenderfreistempel der Terrassen am Olympiastadion aus den Jahren 1960 und 1971 (neue PLZ).
Mit M. Winternheimer als Adressat dokumentiert sich auf der obigen Olympiakarte aus dem Jahr 1971 ein unentwegter begeisterter Philatelist zur olympischen Idee und Beiratsmitglied in den Internationalen Motivgruppen Olympiaden und Sport (IMOS).
Nachfolgend noch Ansichtskarten der Stadionterrassen Berlin mit Ausgaben zur Olympiade 1936 aus dem H. Lichte & Co. Verlag in Berlin.
Von den Stadionterrassen war der Blick direkt auf das eindrucksvolle Olympiastadion gegeben und dazu auch folgende Fliegeraufnahme (Industriefotograf Klinke) mit den Stadionterrassen links im Vordergrund. Aufnahmen vom Stadion aus der Zeit der Olympiade 1936 sind sehr zahlreich. Luftaufnahmen jedoch aus den Tagen der Spiele mit erkennbaren Besuchern des Reichssportfeldes sind eher seltener anzutreffen.
Besucher und parkende Autos bevölkern also die folgende Ansichtskarte. In diesem Fall ist natürlich zeitaktuell auch für die Schwimmwettkämpfe wieder die Zusatztribüne zu erkennen.
Ferner ist die Olympiafahne in der Wettkampfarena aufgezogen und man sieht das charakteristisch geschmückte Stadion mit dem Fahnenensemble der teilnehmenden Länder und mit weiteren Olympiafahnen auf dem Emporenring des Stadions. Nachfolgend die Flaggen der teilnehmenden Nationen auf einer weiteren Ansichtskarte zur Olympiade 1936.
Aber schon einige Tage vor der Eröffnung fanden dann letzte Vorbereitungen bezüglich des Organisationsablaufs statt. So war das Postamt Stadion schon seit dem 27.7.1936 geöffnet und dazu eine frühe Nutzung des Sonderstempels.
Ebenso fanden Generalproben zur Stadionnutzung statt, um für die offizielle Eröffnung der Spiele gewappnet zu sein. Die Organisation war recht umfangreich mit Platzanweisung und Technikerprobung und dazu eine Eintrittskarte zur Generalprobe des Großen Festspiels zur XI. Olympiade mit Datum vom 30. Juli und 21Uhr 1936.
Fotopostkarte aus dem olympischen Festspiel im geschmückten Stadion
Olympiastadion Berlin 5. Fortsetzung 04.09.2016
Nachdem die letzten Feinarbeiten zeitgerecht erledigt waren, stand der Eröffungsfeier der olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin am 1. August 1936 nichts mehr im Wege.
Aber nicht nur das Bauwerk auch seine elektronische Ausrüstung setze ein Maximum gemäß den möglichen aktuellen Gegebenheiten und hier war die Fa. LORENZ AG, Berlin-Tempelhof Garant für die modernste Nachrichtenverbreitung zu den olympischen Spielen. Dazu ein Organisationsplan der Lorenz AG mit nur einem Teilaspekt ihrer Installationen.
Im Olympiastadion von 1936 ist für die Philatelisten natürlich der Postbereich interessant und dazu ein Detailausschnitt mit dem großzügigem Postamt im Erdgeschoßbereich aus dem Olympiaplan des Reichssportverlages und hier schwarz – weiß kariert eingezeichnet.
Dazu eine Olympiasonderganzsache mit der Stadionillustration zu 15Rpf Auslandsporto. Der Absender hatte das Postamt Stadion aufgesucht und die Karte portogerecht mit Zusatzfrankatur Einschreiben und entsprechenden Olympiamarken und R-Sonderzettel an einen Freund in OLYMPIA auf dem Peloponnes in Griechenland auf den Weg gebracht. Er berichtet rückseitig enthusiastisch von den Olympiasportstätten in Berlin und den Wettkämpfen und die Karte erreichte wohl nicht den Empfänger im „einzigen Hotel Kronos“ in Olympia und fand dann wohl den Weg nach Düsseldorf zum Schreiber zurück.
Aber auch die schnelle Rohrpostverbindung vom Stadionpostamt zum Haupttelegraphenamt in Berlin war schon vorgestellt worden und dazu noch ein Beleg mit den Marken aus dem Olympiablock (Nr.6 nach Michel) vorschriftsmäßig zusätzlich Eilbotenfreimachung und damit aber als Ortsbrief mit 2Rpf. überfrankiert.
Minutenangabe 8Uhr 50 im Stadionstempel vom 14.8.1936
Dazu ein Detailausschnitt. Rückseitiger Ankunftsstempel Berlin – Charlottenburg 2 vom gleichen Tag und Uhrzeit 9Uhr 20 Minuten nicht abgebildet.
Nicht für den allgemeinen Publikumsverkehr war das Pressepostamt im Stadionobergeschoß eingerichtet und dazu erneut ein Ausschnitt aus dem Olympiaplan des Reichssportverlages. Zusätzlich ist der Bereich mit Ehrenhalle, Führerzimmer und Tribüne der Reichsregierung abgebildet.
Die amtliche Olympia-Postkarte aus dem Reichssportverlag verdeutlicht den Blick auf diesen oben vorgestellten Stadionabschnitt mit den Pressearbeitsräumen und der Führerloge.
Dazu eine Werbe- und Verkaufsschrift des Reichsportverlages mit der Rückseite der obigen unverkäuflichen Mustervorlage.
Die amtliche Olympia-Postkarte Nr. 40 aus dem Reichssportverlag erlaubt dann einen Blick in das Führer-Zimmer des Olympiastadions mit Flaggenschmuck.
Aus der Olympiaschrift der Fa. Lorenz dazu noch einige zusätzliche Bildillustrationen
Nachfolgend noch ein Ausschnitt aus der bunt illustrierten Stadionschnittzeichnung (55x20cm!) von Werner Bürger (aus Das Neue Universum Band 57) mit den Pressearbeitsräumen und seinem Postamt (G) und daneben im Winkel die Telegraphenstelle im Obergeschoß (ebenfalls mit G gekennzeichnet).
Die Pressestelle im Stadion hatte ebenfalls in ihrem eigenen Postamt die erwähnte Rohrpostzuleitung über das Postamt Stadion weiter zum Haupttelegraphenamt in der Oranienburgerstraße 73-76. Der Sonderstempel für die Rohrpost hatte entsprechend die zusätzliche Minutenangabe zur Uhrzeit und in der jeweils „vollen Stunde“ hatte der Stempel eine STRICHausführung. Dazu folgende Beispiele.
Es gab auch einen Sonder – R – Zettel für das Pressepostamt im Olympiastadion und dazu nachfolgender Briefbeleg mit Datum vom 1. August 1936.
Aber die Abstempelung mit dem Sonderstempel Schwimmstadion am 1.8.1936 führt zur Einrichtung des OLYMPIA – POSTBÜROS in Berlin-Charlottenburg in der Soorstraße 61/62 im Postamt Berlin-Charlottenburg 9.
Folgend die Verfügung im Amtsblatt Nr.68 vom 31.7.1936 zur Einrichtung einer Sonder=Postdienstelle in Berlin (Postbür0) anlässlich der olympischen Sommerspiele
Hier wurden die zahlreichen zugesandten Sammlerwünsche zu den olympischen Spielen bewältigt. Täglich bis 500 Aufträge führten dann bei speziellen Wünschen durchaus zu interessanten Kombinationsfehlern zwischen Einschreibzettel und Sonderstempel wie im oben gezeigten Beispiel und auch an späteren Tagen wurde übrigens durchaus offiziell und bereitwillig der Eröffnungstag der olympischen Spiele mit Datum vom 1.8.1936 eingestellt!
Einschreiben - Nachnahme des Olympia – Postbüros mit entsprechendem Einschreibzettel und Sonderbriefumschlag. Das Olympia – Postbüro hatte meiners Wissens nach R-Zettel ohne (s.o.) oder mit den Unterscheidungsbuchstaben c, m und n.
Olympiastadion Berlin 6. Fortsetzung 11.09.2016
Zunächst an dieser Stelle noch einmal einige Belege zum Olympia – Postbüro in der Soorstraße, um den philatelistischen Zusammenhang zu erhalten.
Der obige Einschreibbrief datiert vom Eröffnungstag der olympischen Spiele 1936 mit dem 1. August und das Olympia – Postbüro am Postamt Berlin – Charlottenburg 9 nutzte seinen Sondereinschreibzettel mit dem Unterscheidungsbuchstaben m in diesem Fall und den Stadionstempel mit der Einstellung 14Uhr. Die portogerechte Frankatur für den Brief in der 2.Gewichtsstufe betrug 54 Reichspfennige. Verwendet wurden u.a. Olympiasondermarken in Höhe von 53 Rpf. und dies erforderte noch die Verwendung der 1Rpf. Hindenburg. Die Olympiamarken zu 4 und 6 Rpf. stammen wieder aus dem Markenheftchenbogen als Zusammendruck. Die Nachfrage nach Olympiamarken und den verschiedenen Olympiasonderstempeln war doch recht erheblich und dokumentiert sich auch im Lieferschein Nr. 1243 vom 9.8.1936. Der Empfänger in Frankfurt hatte jeweils 200 Stück der Olympiablöcke bestellt und erhielt dafür eine „stolze“ Rechnung über 480,00 Reichsmark und zusätzlich 50 Reichspfennige an Portoauslage!
Vielleicht hatte der Empfänger Glück und fand in der doch recht großen Blockzahl einen Fehldruck. Zu diesem Faktum ist aktuell sehr empfehlenswert eine Übersicht aus der Feder von Manfred Bergmann aus dem Sonderheft der IMOS zum 50jährigen Jubiläum! Vom Letzttag der olympischen Spiele noch ein Geschäftsumschlag des Olympia – Postbüros unter Verwendung des Stadionstempels und einer portogerechten Einzelfrankatur für den Ortsbrief innerhalb Berlins zu 8 Reichspfennigen unter Verwendung einer entsprechenden Blockmarke!
Es gab wohl auch philatelistisch inspirierte Olympiasammler, die durch Einlieferung eines vorgefertigten Briefumschlags an das Olympia – Postbüro in Berlin einen „Bogen von den Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen zu den Sommerspielen in Berlin schlugen“.
Dazu noch rückseitiger Ankunftsstempel Würzburg
Nach Auflösung des Olympia – Postbüros in der Soorstraße wanderten die ungenutzten und vorgedruckten Briefumschläge zur Versandstelle für Sammlermarken und damit zum Reichspostzentralamt in Berlin – Tempelhof in die Schönebergerstraße 11-15.
Oben der Briefumschlag des Olympia – Postbüros mit Überstempelung der Versandstelle bei Reichspostzentralamt mit Datum vom 9.4.1937.
Nach dem „Ausflug“ zum Olympia – Postbüro zurück zum Stadion und der Eröffnung der XI. Olympiade in Berlin am 1. August 1936. Dieses Thema soll einmal als eigenes „olympisches Streiflicht“ in Anbetracht des u.a. relativ großen Ansichtskartenmaterials vorgestellt werden, damit das Thema Olympiastadion nicht überfrachtet wird. Dazu aber einmal schon an dieser Stelle das Bild des Eröffnungstages aus dem Cigaretten – Bilderdienst Hamburg – Bahrenfeld. Dieses Bild diente praktisch unverändert bis auf die retouchierten Hakenkreuze am Leitwerk des Luftschiffs Hindenburg als Vorlage zur Blockausgabe des Inselstaates São Tomé und Príncipe (vor der Küste Afrikas gelegen) anlässlich der Ausgabe zum 750jährigem Berlinjubiläum.
Auch die Olympiafahrt des Luftschiffs Hindenburg soll noch einmal gesondert als „olympisches Streiflicht“ eigenständig vorgestellt werden. Auf den obigen Bildern füllen sich die Besucherränge des Stadions , die Zusatztribüne des Schwimmstadions ist erkennbar und die Menschen strömen über das rechts unten gelegene Osttor auf das Reichssportfeld. Dazu eine Ansichtskarte (Verlag Andres Berlin, Foto H. Hartz) vom vorgelagerten Olympischen Platz im Flaggenschmuck der Spiele mit Blick auf den Osteingang und das Stadion im Hintergrund ebenfalls mit den Länderfahnen geschmückt.
Auch die sportlichen Ereignisse im Olympiastadion sollen einmal in Teilaspekten als eigenes „olympisches Streiflicht“ in Anbetracht des relativ großen Ansichtskartenmaterials vorgestellt werden, damit das aktuelle Thema Olympiastadion nicht überfrachtet wird. Dazu aber schon einmal ein Hinweis auf die Sondermarken zur Sommerolympiade 1936 in ihrer unterschiedlichen Ausführung am Beispiel Speerwurf zwischen Vorlageentwurf der Reichsdruckerei aus dem Juni 1935 und der endgültigen Ausführung und hier mit einer Verbindung zur Olympiafahrt des Luftschiffs und dem Olympischen Dorf in Döberitz.
In der Wertstufe zu 12 Reichspfennigen hatte man wohl dem symbolträchtigen Fackelläufer im häufig gebrauchten Briefportobetrag den Vortritt gelassen und mit der Seitenumkehr des Speerwerfers in der 8Rpf. Marke auch die Wurfhand von links nach rechts gewechselt.
Aber das „Streiflicht Olympiastadion“ soll in der Fortsetzung noch einmal die entsprechende Briefmarke der Landespostdirektion Berlin zum Inhalt haben mit rein philatelistischen Aspekten und dazu ein Ausschnitt mit dem ungezähntem Wertstempel des Olympiastadions (MiNr 113) im Privatumschlag Müller-Mark, Berlin-Lankwitz.
Olympiastadion Berlin 7. Fortsetzung 17.09.2016
Der Freimarkenwert Olympiastadion aus der Freimarkenserie der Berliner Bauten (II) mit der MiNr 113 und dem Ausgabedatum vom 29.8.1953 lohnt einmal durchaus der näheren Betrachtung und dazu zunächst der amtliche Ersttagsbrief (Auflage 10.000) der Senatsverwaltung Post- und Fernmeldewesen in Berlin.
Der Ersttagsstempel vom 29.August 1953 war dem Leichtathletik – Länderkampf DEUTSCHLAND – ENGLAND gewidmet und mit dem Hinweis auf das Olympiastadion als Austragungsort war dies passend zur Freimarke. Die Bundesdruckerei hatte zum Markenentwurf in üblicher Form zuvor einen ANKÜNDIGUNGSKARTON mit einem schwarz/weiß Foto erstellt.
Prägesiegel der Bundesdruckerei Berlin auf schwarzem Karton schlecht sichtbar
Es existieren aber auch mit dem Olympiastadion weitere Entwurfsformen und nachfolgend die Kombination mit den Wertstufen zu 4 Pfennigen (MiNr 112) und dem Motiv der Ausstellungshallen am Funkturm und dem Wert zu 30 Pfennigen mit dem Jagdschloss Grunewald als Motiv.
Eine detaillierte Betrachtung belegt dann unterschiedliche Ausführungen mit dem Markenbild des Olympiastadions im 20 Pfennigwert der Freimarkenausgabe in den Vorlageentwürfen.
Im ersten Entwurf ist das Olympiastadion mit Fahnenschmuck ausgestattet und die olympischen Ringe sind zwischen Preußen- und Bayernturm ausgespannt. Diese beiden Details wurden entfernt, aber die Podbielski- Eiche blieb im Markenbild erhalten. Vielleicht kann ein Hinweis der Homepage – Besucher hier eine Erklärung für die Markenänderung liefern, die dann in dieser endgültigen Form und mit rotem Farbton ausgeführt wurde. Dazu die folgende Abbildung mit Randstreifen und HAN (Hausauftragsnummer 515270.55 1) der Bundesdruckerei. Mit der HAN registrierte die Bundesdruckerei die Druckaufträge in diesem Fall mit 515270 im Rechnungsjahr 1955 erkennbar an der 55 mit Punkttrennung.
Nachfolgend noch ein Beispiel der Olympiastadionmarke im senkrechten Doppel und Hausauftragsnummer (HAN 15346.54 1, die 1 versteckt im Poststempel) und Zusatzfrankatur zum portogerechten Einschreibbrief nach Hermannsburg bei Celle.
Rückseitiger Ankunftsstempel Hermannsburg
Erwähnenswert zur Vollständigkeit ist noch der Hinweis, dass das Motiv der Berliner Bauten mit dem Jagdschloss Grunewald am 23.10.1954 seinen Ersttag hatte jedoch mit der geänderten Wertstufe zu 70 Pfennigen. Dazu noch der neue Ankündigungskarton mit dem Einzelwert der Bundesdruckerei und diesmal nicht auf schwarzem sondern grauen Karton und damit ist das Prägesiegel der Bundesdruckerei Berlin besser erkennbar.
Die postalische Verwendung des Olympiastadions ab August 1953 als postgültiges Wertzeichen war sicherlich 17 Jahre nach den olympischen Spielen auch ein Stück Vergangenheitsbewältigung. Die Entfernung des Fahnenschmucks und der olympischen Ringe sollten wohl das Motiv etwas aus der emotionalen Prägung durch die NS – Zeit heraushalten und nur das architektonische Bauwerk betonen. Dies ist zumindest mein persönlicher Eindruck zum geänderten Markenentwurf.
Nachfolgend nun ein buntes Verwendungsspektrum der Berliner Freimarke aus dem Jahr 1953 mit dem Olympiastadion und dazu zunächst eine Einzelfrankatur portogerecht als Postkarte nach Schweden und mit Datum vom 15. August 1954.
Olympiastadion Berlin 8. Fortsetzung 24.09.2016
Nachfolgend eine Einzelfrankatur als Drucksache - Paquebot also Schiffspostaufgabe und in diesem Fall von der Jungfernreise der MS „GÖTTINGEN“ der HAMBURG-AMERIKA-LINIE von Hamburg nach NewYork mit Datum vom 23.12.1955.
Der folgende Einlieferungsschein bestätigt eine Päckcheneinlieferung mit Datum vom 6.3.1956 von Berlin-Zehlendorf nach Schönebeck an der Elbe.
Zur Freimachung der folgenden Postanweisung diente die Stadionmarke als Einzelfrankatur und Postamt Berlin SO 36 zum Postamt Berlin SW 29 mit Datum vom 1.3.1954.
Rückseite
Der folgende Fernbrief in der 1. Gewichtsklasse hat mit Datum vom 8.9.1955 eine Maschinenstempelentwertung vom Postamt SW 11 zum TAG DER DEUTSCHEN in Berlin vom 10. bis 11. September 1955 und neben der lodernden Flamme in einer Feuerschale stehen FREIHEIT, RECHT und FRIEDE als Motto der Veranstaltung.
Der Fernbrief in der 2. Gewichtsklasse führt dann zur Doppelfrankatur und hier mit Maschinenwellenstempel Berlin – Charlottenburg Postamt 2 und Datum vom 25.7.1955
Auslandspostanweisungen in frankierter Form und hier mit Doppelfrankatur (STREIFEN) der Stadionmarke sind laut Werner Götz, Augsburg relativ seltener zu finden und hier in diesem Fall eine Anweisung aus Berlin – Dahlem mit Datum vom 12.11.1954 in die Schweiz.
zugehörige Rückseite
Der Luftpostbrief der Fa. TEWE aus Berlin – Schöneberg (Absendereindruck der Rückseite nicht abgebildet) sollte sein Ziel in NewYork finden und erforderte portogerecht eine Dreifachfrankatur (Streifen) mit Datum vom 17.1.1956 und Postamt Berlin SW 11.
Vermutlich der Zeitschriftenverlag DAS ECHO (später Grunewald – Echo ?) hatte wohl eine eilige Sendung an die Fa. Baumgarten KG in Neukölln in Berlin und dazu eine portogerechte Rohrpostsendung mit Frankatur im 4er Streifen der Stadionmarke und mit Datum vom 10.12.1954.
Rückseitiger Rohrpostankunftsstempel Berlin- Neukölln mit der Minutenangabe 15Uhr10
In dieser Serie noch ein Blatt aus einem Posteinlieferungsbuch und in diesem Fall keine 5fach Frankatur, jedoch wurde die 5malige Päckchenaufgabe im Postamt Berlin – Haselhorst mit Datum vom 30. September 1954 bis zum 9. Oktober konsequent mit der Olympiastadion - Freimarke bestätigt.
Damit erschöpft sich jedoch noch nicht das Repertoire zum Werteindruck der Freimarke mit dem Olympiastadion aus dem Jahr 1953 der Senatsverwaltung Post- und Fernmeldewesen in Berlin. Auch auf amtlicher und privater Ganzsache kam es noch zum Einsatz und hier zunächst die amtliche Auslandspostkarte als Klappkarte zur vorfrankierten Antwortkarte als Auslandsrücksendung. Der Frageteil hatte den Eindruck Postkarte mit Antwortkarte Carte postale avec réponse payée (Hinweis auf das bezahlte einfache Rückporto auch zur Auslandsverwendung in französisch der Weltpostsprache) und im Antwortteil mit geändertem Vordruck mit Carte postale – réponse Postkarte – Antwort.
dazu noch eine Abbildung der vor – und rückseitigen Klappkarte
Olympiastadion Berlin 9. Fortsetzung 30.09.2016
Die Antwortganzsache mit dem Wertstempel Olympiastadion findet sich ungestempelt nicht so selten auf dem philatelistischen Marktgeschehen, jedoch die postalische Verwendung mit Frage- und Antwortteil bedarf einer intensiven Suche und häufig sind Dokumentationen aus Sammlerquelle zu akzeptieren s.a. folgende Belegbeispiele.
Aber auch der Briefmarkenhändler EWALD MÜLLER-MARK aus Berlin – Lankwitz in der Sondershauser Straße 43 nutzte den Wertstempel der Freimarkenausgabe mit dem Olympiastadion zur Erstellung eines Privatganzsachenumschlags für sein Postaufkommen.
dazu nachfolgend der ungestempelte Briefumschlag
und ein Ausschnitt aus der Rückseite
Ewald Müller-Mark war Jahrgang 1902 und ein echter Berliner. Nach Volksschule und abgebrochener Dreherlehre entdeckte er 1919 sein Herz für die Philatelie. Sein Weg führte allein über 6 entsprechend namhafte Briefmarkenhäuser in Berlin bis zur Prokura und 1941 in die Selbstständigkeit als Briefmarkenhändler mit Wohn- und Geschäftssitz in Berlin-Lankwitz im eigenen Haus. Sein angeeignetes und enormes Fachwissen speziell auch in der Alt-Deutschland-Philatelie mit seiner schriftstellerischen Begabung (s. SIEGER-PREIS 1952 für Literatur) führte zu zahlreichen Werken und auch heute noch ist sein Werk „ALT – DEUTSCHLAND unter der Lupe“ ein gern gelesenes Standardwerk, das schon 1934 mit seiner Tätigkeit bei Rudolf Rohr in Berlin seinen Anfang nahm. Dazu ein Blick auf die Ausgabe Bergedorf, Braunschweig, Bremen aber in diesem Fall schon in 6. Auflage aus dem Jahr 1966 und nun im Verlag Edgar Kuphal, Berlin.
Auch Edgar Kuphal soll an dieser Stelle noch kurz eine Vorstellung erhalten und hier mit dem unentbehrlichen „Klassiker“ der Berlin – Stempel.
Müller-Mark war auf Grund seines Wissens öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Briefmarken und Oberprüfer der Berliner Briefmarkenhändler und Philatelistenvereine.
Nachfolgend nun einige Verwendungen seiner Privatganzsache mit dem Wertstempel der Olympiastadionmarke.
Der folgende Briefbeleg dokumentiert zusätzlich den Übergang in die neue Version der Einschreibzettel aus den Jahren von 1955 nach 1956 und hier beispielhaft aus Berlin-Lankwitz dem Geschäfts- und Wohnsitz von Ewald Müller-Mark.
Die direkte Vergleichsabbildung des Wertstempels zeigt durchaus eine unterschiedliche Farbintensität im Rotton, ob daraus aber auf mehrfache Auflagen geschlossen werden kann, erscheint mir fraglich, da auch solche minimalen Farbdifferenzen bei der amtlichen Antwortkarte sogar im Frage- und Antwortteil auf einer Klappkarte vorkommen!
Der folgende Ganzsachenumschlag ging nun wohl privat mit Datum vom 16.10.1955 per Luftpost an seine Frau postlagernd in die Schweiz nach Lausanne.
dazu der Rückseitenausschnitt mit POSTE RESTANTE Stempel LAUSANNE
Dieser Umschlag führt dann auch in das Privatleben von Ewald Müller-Mark und sein fast vergessenes und schicksalhaftes „philatelistisches Ende“ im Jahr 1967. Eine ausführliche lesenswerte Vorstellung existiert dazu in der PHILATELIE 411 aus dem September 2011 aus der Feder von Michael Ullrich. Die Erkrankung seiner Frau verleitete wohl Ewald Müller-Mark aus Geldnot zur Verfälschung in seiner Prüfertätigkeit bei vermutlich schlechter Versicherungssituation (im kleingewerblichen Bereich der Selbstständigkeit auch heute noch häufig zutreffend s. aktuell entsprechend hoher Schuldenstand). Es folgte eine Verhaftung im September 1963 mit 15 monatiger Untersuchungshaft und das Urteil des Berliner Landgerichtes am 27. Oktober 1967 bezüglich 8 nachgewiesener Betrugsfälle führte zur Gefängnisstrafe von 21 Monaten und bedeutete das Ende seiner Lebenslaufbahn in der Philatelie in jeglicher Hinsicht. Im Mai 1984 verstarb Ewald Müller-Mark in Berlin im Alter von 82 Jahren und unbeachtet im Philateliegeschehen.
Das Thema OLYMPIASTADION BERLIN kann aus verschiedenen Blickwinkeln wohl eine „unendliche Aufgabe“ werden und sollte hier im 3. olympischen Streiflicht nur angedeutet werden. Dazu noch ein Umschlag zur 64. Deutschen Leichtathletik Meisterschaft 1964 im Olympiastadion Berlin und der Einschreibzettel mit Zudruck Postamt Berlin 19 (Olympiastadion).
Die folgende letzte Fortsetzung wird nur noch beispielhaft einige Belege aus dem großen Spektrum OLYMPIASTADION BERLIN dokumentieren, bevor als weiteres „4. olympisches Streiflicht einmal die Eröffnung der Spiele am 1. August 1936“ angedacht sind.
Olympiastadion Berlin 10. Fortsetzung 08.10.2016
Das Olympiastadion in Berlin zu den XI. Olympischen Sommerspielen 1936 war und blieb nachfolgend ein stets willkommenes und genutztes Motiv. Zunächst noch einmal das Reichssportfeld auf der Werbe-Postkarte Nr.10 für die Olympischen Spiele herausgegeben vom Propagandaausschuß und dem Hilfsfond für den Deutschen Sport im Reichssportverlag. Im Vordergrund wieder der S-Bahnhof Reichssportfeld und die benachbarten Stadion-Terrassen noch sonderbar in der ursprünglichen Bauform von 1908 als Restaurant Waldhaus ausgeführt! Mittig im Hintergrund erkennbar der August Bier-Platz und der Hans Braun-Platz. Rechts im Hintergrund der rot gezeichnete Gebäudekomplex mit dem Turnhaus, dem Haus des Deutschen Sports und das Friesenhaus und noch angedeutet davor die Tennisplätze und westlich davon Schenkendorff-Platz und Hockeyplatz.
Die Telefonkarte (vergrößert) aus dem Juli 1993 verweist noch einmal ausdrücklich auf den Austragungsort der XI. Olympischen Spiele mit der Stadionversion nach dem 1. Umbau 1973.
Das Jahr 1993 mit der Sonderpostwertzeichenserie „Für den Sport“ war dann im Werteindruck 100 plus 50 Pfennige Zuschlag wieder das Olympiastadion in Berlin als Motiv angesagt und hier in seiner Umbauversion aus dem Jahr 1973/74. Das Künstlerblatt zu diesem Wert zeigt auch einmal die durchaus interessanten Darstellungsentwürfe der weiteren beteiligten Grafiker.
Aber noch einmal zurück in das Jahr 1937. Schon 1 Jahr nach der Olympiade war das Olympiastadion ein gleichberechtigtes Symbol Berliner Geschichte geworden, wie die Festkarte zum 700jährigen Stadtjubiläum beweist.
Auch sportliche Großveranstaltungen wurden hier damals wie heute „zelebriert“ und dazu nachfolgend gleich ein Sonderstempel vom Fußballendspiel der Deutschen Meisterschaft im Olympiastadion und der Schreiber auf der Reichsportfeldkarte (Fliegeraufnahme 7.7.1936 R.L.M.) berichtet aktuell vom 4 zu 3 Sieg der Hannoveraner gegen die Spieler von Schalke 04. Zweitverwendung nach dem Fußballspiel vom 15.5.1938 gegen die englische Mannschaft vom Fußballclub Aston Villa.
Das Spektrum der philatelistischen Nutzung des Olympiastadionmotivs ist geradezu erstaunlich. Ob Übernahme des amtlichen Bildpostkartenmotivs zur Olympiade 1936 auf einer bundesdeutschen Privatganzsache oder ein Flugpostnebenstempel die Suche nach Dokumentationsmöglichkeiten führt eigentlich zum raschen und ergiebigen Erfolg.
Die nachfolgende Privatganzsache mit passendem Sonderstempel aus Leverkusen erinnert dann gleichzeitig an das Jubiläum „100 Jahre OLYMPISCHE SPIELE DER NEUZEIT“ und an die Ankunft des erstmals durchgeführten olympischen Fackellaufs im Berliner Olympiastadion. Dazu ist wohl in der Illustration die Jahreszahl mit 96 statt 36 vom Start in Olympia und vom Ankunftstag in Berlin damals etwas „aus dem Ruder gelaufen“. Die Abbildung der gespannten Olympischen Ringe zwischen den Osttortürmen hat man sich wohl in diesem Fall genehmigen lassen.
Zur Briefmarkenausstellung OLYMBRIA 1992 in Leverkusen am 6. Februar hat man zwar der Olympiafahrt des Luftschiffs Hindenburg über dem Olympiastadion in Berlin gedacht, aber hier die olympischen Ringe zwischen dem Bayern- und Preußenturm gleich ignoriert.
Das Spektrum zum Olympiastadion in Berlin von 1936 ist also immens, sollte mit den Belegen aus dieser 10. Vorstellung auch nur andeutungsweise etwas „inspirieren“ und ein weiteres 4. olympisches Streiflicht wäre wohl zum Eröffnungstag der Sommerspiele am 1. August 1936 ein mögliches Thema.