Nagler, Gerätetyp N101
Im Vergleich zum MWZD Klüssendorf Gerät 696 ist auf den ersten Blick
kein größerer Unterschied erkennbar zum Naglergerät N101.
Abbildung zeigt Werksfoto der Firma Nagler Metall Technik.
Die Größenverhältnisse zum Klüssendorf 696 sind völlig identisch, da ja ein Ersatzeinbau für die alten Rollenmarken- und Markenheftchenautomaten geplant war. Für die Sammler kam diese Konkurrenzentwicklung relativ überraschend.
Erste Meldungen brachte die DBZ zum 27.3.1992 und der erste Geräteeinsatz war bereits der 14.4.1992 an 6 Standorten.
Die Sammlerschaft reagierte dennoch flexibel und so konnte der Ersttag der Naglergeräte mit folgenden neuen Erkenntnissen dokumentiert werden.
Statt Drucktasten war das Naglergerät mit Sensortasten ausgerüstet, ansonsten waren die Funktionsweisen zum Klüssendorf 696 ähnlich, aber die ausgeworfenen Marken waren eindeutig einer neuen Type zuzuordnen. Der Typenraddruck lieferte in der Wertdruckzeile ein
fettes DBP und damit ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zum Klüssendorf- Markendruck. Auch der Tasten- und Restwertsatz waren zum Klüssendorfgerät 696 identisch.
So führt der Michelkatalog den Tastensatz unter Nr.4 allerdings in der Rubrik Nagler N101 im Bereich der grünen ATM auf mit den Werten 10, 20, 60, 70, 80, 100, 140, 170, 320 und 350 Pfg. und benennt beim Restwertsatz die Werte 10, 20, 60 und 100Pfg. Die Mehrwerttasten waren belegt mit 10x010, 5x060 und 5x1,00 DM.
I nteressanterweise wurde eine offizielle Werbekarte zu den Inbetriebnahmen beim Nagler 101 aufgelegt und von der Versandstelle Weiden verteilt. Pro Standortpostamt wurden angeblich 100 Stück ausgegeben.
Ersttag der Naglergeräte N 101 war der 14.4.1992 neben Bad Neustadt (s. Abbildung ) noch in Oerlenbach, Bad Bocklet, Bad Königshofen, Rothenburg o .d. T. und in Dinkelsbühl.
Die weiteren Geräte folgten relativ rasch nach vorwiegend im süddeutschen Raum.
An dieser Stelle ist auf eine
Farbvariation im Markenvordruck der grünen ATM hinzuweisen, die im Michelkatalog „grünlich-oliv“ im Gegensatz zu „gelb-grün“ aufgeführt ist und
seit 1990 auffiel und beachtet wurde. Verwendung im Naglergerät ist praktisch auf den Ersttag in Oerlenbach beschränkt. Spez. Details auch bezüglich von vermutlichen Auflagenmengen dazu sind im Handbuchkatalog von Rainer Reimund ausgearbeitet. ATM-Sammler die ihren Schwerpunkt auf die „grüne deutsche ATM“ legen wollen, kommen an diesem Katalogwerk nicht vorbei, das allerdings seit 1996 keine Neuauflage erfahren hat, was aber bei der Themenbeschränkung auf die erste deutschen Automatenmarke auch nicht so wichtig ist.
Ersttag Nagler Oerlenbach 14.04.1992
Für die Abbildung der 10er Oerlenbach bedanke ich mich bei A.Lehr für seine Leihgabe.
Selbst für die Versandstellen kam der Naglergeräteeinsatz etwas plötzlich. Eine Vorabbestellung wie sonst, war nicht möglich, erst auf der Internationalen-Briefmarkenmesse in Essen konnte die Versandstelle erstmals mit ATM aus den Naglergeräten aufwarten!!
An dieser Stelle ist vom chronologischen Textaufbau der Gerätedarstellungen ein Hinweis auf unterschiedliche
Gummierungen angebracht , die im Michelkatalog mit
gelblicher oder weißlicher Gummierung der Automatenmarken
notiert sind.
Weiße Gummierungen tauchten ab Ende Dezember 1992 auf. Die Bundesdruckerei bestätigte Mitte 1995 den Unterschied. Die Planatol-Gummierung der ATM hatte sich nicht geändert, aber es wurde
kein Zusatzfarbstoff mehr in der Gummierung der neuen Vordruckrollen
ab 1992 benutzt, der bis dahin die Planatolgummierung gelblich erschienen ließ!
Dies erklärt sowohl bei den ATM aus Klüssendorf- und Nagler – Geräten die relative Seltenheit der grünen ATM mit weißer Gummierung , denn mit dem 19.5.1993 kam ja schon der Wechsel auf das Sanssoucimotiv ( s. auch vorherige Kapitel)!
Die Folgedaten sind natürlich wieder ähnlich wie in dem Abschnitt Klüssendorf Gerätetyp 696. Änderungen ergaben sich ja immer durch Portostufenänderungen oder Klischeewechsel des Markenvordrucks. Es kam also am 1.4.1993 zur Portoumstellung ein neuer Tastensatz mit den Werten 10, 50, 80, 100, 130, 200, 250, 300, 350 und 400 Pfg. und den Restwertstufen zu 10, 50, 80 und 100Pfg. ( Erbitte Hinweis zur Belegung der Mehrfachtasten!)
Am 19.5.1993 war der nur schon wiederholt vorgestellte Motivwechsel mit Abbildung Schloss Sanssouci auch in allen Naglergeräten fällig. So konnten auch auf der Naposta in Dortmund bei der Versandstelle ATM aus Naglerdruckern direkt bezogen werden, obwohl die 4 Sondereinsatzgeräte Klüssendorf Typ 631 mit den Standortnummern 1 bis 4 und ihren Sonderquittungen im Mittelpunkt des ATM- Geschehens standen.
Erneut muss an dieser Stelle auf die kurze Portophase der grünen ATM in den Naglergeräten vom 1.4.bis 19.5.1993 hingewiesen werden , die auch bei den Klüssendorf- Geräten schon mehrfach erwähnt wurde.
Auch der Naglerautomat N101 machte die Portoumstellung zum 1.9.1997 mit. Es gab also einen 2.Tastensatz mit Motiv Sannsouci und den Werten zu 10, 40, 100, 110, 130, 220, 300 und 440Pfg. und den Restwertstufen zu 10, 40, 80 und 110 Pfg.
(Erbitte hier ebenso Daten zur Belegung der Mehrfachtasten).
Dennoch war das Ende
aller Typenradgeräte von Klüssendorf und Nagler durch die Einführung des
Posthornlogo ab 8.3. 1999 in der Wertdruckzeile abzusehen. Der Aufwand der Umrüstung wäre wohl zu groß gewesen.
Aber für ATM-Sammle, die natürlich auch die Rückseite ihrer Marken betrachten, muss chronologisch an dieser Stelle eine Umstellung der rückseitigen Zählnummern erwähnt werden!
Stillschweigend wurde in allen Kapiteln bis dato von einer waagerechten
4stelligen aufgedruckten Zählnummer in 5er Schritten von 0005 bis 2000 ausgegangen.
Neue Druckmaschinen der Bundesdruckerei
ab Juli 1998 spritzen nun aber im Matrixdruck die Ziffern senkrecht auf mit
einstelligen bis
vierstelligen Werten von 5 bis 2000.
Der Vollständigkeit muss erwähnt werden, dass ATM mit
senkrechten Zählnummern seit 1998 bei allen aufgestellten Geräten von Klüssendorf und Nagler möglich waren, und auch in diesen unterschiedlichen Varianten bei der Versandstelle später zu bestellen waren ( s. auch späteres eigenes Kapitel ATM und Versandstellen).
Die Versandstelle beendete auch hier die Auslieferung der ATM in Naglertypenraddruck Ende Oktober 1998 bis auf vorproduzierte Tastensatzeware (s. später vorgesehenes Kapitel ATM und Versandstellen).
Im Gegensatz zur Versandstelle konnten aber noch Ortsgeräte Nagler N 101 und N102 bis Januar 1999 gesichtet und bedient werden.