Informationen zur deutschen Postautomation im Bereich Freimachung,
Briefannahme, Schalterbetrieb und Briefbearbeitung
Bickerdike - Sonderstempel
Im Jahr 1906 verwendete das Ausstellungspostamt der Bayerischen Jubiläumsausstellung in Nürnberg zur Bewältigung der vornehmlichen Kartengrüße eine Briefstempelmaschine Typ Bickerdike kurzfristig mit dem Zusatz Ausstellung im Ortsstempel.
Im Jahr 1908 fand nun in München eine Ausstellung statt und auch hier wurde eine Bickerdike Poststempelmaschine am Ausstellungspostamt zur Bewältigung der Tagespost eingesetzt. Der Sonderwerbeeinsatz im Maschinenstempel wurde von Prof. Riemenschmied entworfen und fand allgemeinen Anklang. Dazu einmal das Ausstellungs-Hauptrestaurant und der Maschinenstempel Ausstellung München 1908 mit Datumeinsatz 6.VII.7-8N und Entwertungsornament.
Im Jahr 1910 standen nun die Passionsspiele in Oberammergau an und auch dort wünschte das Generalpostamt in München einen Werbestempeleinsatz und richtete eine entsprechende Anfrage an die OPD in München. Der Graveur Braungardt sollte entsprechend München 1908 den Sonderwerbestempel für Oberammergau gestalten und die Münchner Bickerdike galt es zuvor mit Maschinenteilen aus den Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in Karlsruhe instand zu setzen.
Kulisse für die Passionsspiele in Oberammergau 1910
Bickerdike Werbeeinsatz 1910 für die Passionsspiele in Oberammergau
Da nun zeitlich parallel im Jahr 1910 zur erneuten Ausstellung in München auch ein Werbeeinsatz erwünscht war, wurde die 2. noch vorhandene Briefstempelmaschine Typ Bickerdike ebenfalls mit einem Sonderwerbestempel ausgerüstet.
Der Vollständigkeit halber folgt noch die Abbildung der letzten Sonderumrüstung einer Briefstempelmaschine Typ Bickerdike und dies noch einmal für die Gewerbeschau in München im Jahr 1912
Bei weiterem Interesse zur Postautomation und hier im Bereich der Bickerdike – Briefstempelmaschinen ist das Heft 144 der Poststempelgilde unter diesem Titel von Inge Riese und Dr. Walter Kohlhaas unbedingt empfehlenswert.