Informationen zur deutschen Postautomation im Bereich Freimachung,
Briefannahme, Schalterbetrieb und Briefbearbeitung
Kurzprofil Dresden – Ausstellung
09.05.2022
Anlässlich der Beschäftigung im philatelistischem Zusammenhang mit den Themen Postautomation und auch Olympia stolpert man auch über die Stadt Dresden.
Dresden verfügt über eine enorme Vielfalt im Ausstellungswesen und dies seit Jahrzehnten und dazu einmal die Ausstellung aus dem Jahr 1896 und hier mit dem Ausstellungsgelände und auch ein Poststempel mit entsprechendem Hinweis.
Die Ausstellung im Jahr 1896 war übrigens für das sächsische Kunstgewerbe und Handwerk vom 20.6. bis 28.9.1896 ausgerichtet unter dem Motto Die alte Stadt
dieses Motto prägte auch die Architektur der Stadt Dresden zum Ende des 19. Jahrhunderts
vorstehend einmal Hallenkomplex zur Hygiene-Ausstellung im Jahr 1911
Die Beschäftigung mit dem Dresdner Ausstellungswesen ist höchst interessant aber im Rahmen dieser Homepage geht nur ein Blick auf die Jahre 1927,1928 und 1936. Die Ausstellung im Jahr 1927 lief unter der dem Thema Das Papier. Breit gefächert zum Thema wurde die Papierproduktion und die Entwicklung von Schrift und Grafik vorgestellt. 1,2 Millionen Besucher frequentierten die Ausstellung und benutzen evtl. auch das Sonderpostamt und hier ist nun erstmals ein Postfreistempler auch im Schalterbetrieb in Einzelanwendung zur Freimachung vorzustellen. Bekannt langjährig in der Verwendung von Massensendungen im Betrieb hinter dem Schalter konnte hier der Postkunde auch im Schalter seine Sendung freimachen.
Diese Gelegenheit nutzte der bekannte Philatelist Fritz Paeplow als Poststempelspezialist zur Dokumentation
Der im Detail abgebildete Postfreistempel ist etwas im Kontrast verstärkt, zeigt den bekannten Achteckwertrahmen und im Ortstempel Dresden dann der Zusatz Ausstellung und das Datum 5.8.1927 mit der Uhrzeit 16-17. Vom Aspekt her eigentlich ein recht unspektakulärer Postfreistempelabschlag den ich in 50 Jahren allerdings nur ein einziges Mal entdecken konnte.
Die Kenntnisse zur folgenden Ausstellung im Jahr 1928 unter dem Motto Die technische Stadt sind nun diesbezüglich des erneuten Einsatzes eines Postfreistempels im Schalterbetrieb etwas ergiebiger, denn zur Ausstellung gab es einen Katalog mit zahlreichen Informationen.
Ferner liefen zur Zeit der Ausstellung im Postamt Dresden Altstadt 24 auch Werbestempel
Einmal die Werbung im Einsatz als Ganzwerbestempelmaschine und einmal in der Halbwerbestempeleinstellung.
Herausragendes Bauwerk war dann das zu dieser Ausstellung konstruierte und erbaute Kugelhaus im Zentrum des Ausstellungsgeländes zwischen dem sog. Turm- und Brunnenhof. Benachbart war der Konzertplatz und dazu einmal die nachfolgende Fotopostkarte
Das vermutlich erste Kugelhaus der Welt beruhte auf einer Stahlkonstruktion mit Aluminiumblechverkleidung. Auf einem Sockel von 11.5m Höhe stand dann das Kugelhaus mit 6 Etagen und einem Durchmesser von 24m. Nachfolgend dazu noch einmal eine Luftaufnahme zur Übersicht.
Kurzprofil Dresden – Ausstellung
Fortsetzung
30.06.2022
Schon einmal wurde auf den Katalog zur Ausstellung Die technische Stadt im Jahr 1928 verwiesen. Umfangreich über ca. 130 Seiten konnte der interessierte Besucher sich über 750 Aussteller im Zusammenhang zur technischen Stadtentwicklung informieren und 1,8Millionen sind sicherlich eine stattliche Besucherzahl gewesen.
Schon auf Seite 2 machte die Deutsche Reichspost auf ihre Präsentation in Halle 18 mit den Abteilungen Post, Fernsprechwesen und Telegraphie aufmerksam
Eine Stellungnahme des Oberpostdirektors Heeger auf den Seiten 33 und 34 gab Hinweise zur politischen Ausgangslage und die zahlreichen Konzernfacetten mit ihren diesbezüglichen Entwicklungsprojekten.
Ein Lageplan kennzeichnete den Reichspoststand auch mit dem Musterpostamt
Erneut war dann der Philatelist Fritz Paeplow als Stempelspezialist tätig und dokumentierte auch im Jahr 1928 im Ausstellungs- und Musterpostamt der Deutschen Reichspost in Dresden den Einsatz eines Postfreistemplers im Schalterbetrieb und mit der Möglichkeit der Einzelanwendung für den Besucher.
Unverändert im Achteckwertrahmen findet sich im Ortstempelteil im Jahr 1928 neben dem gleich gebliebenem Hinweis Ausstellung zu1927 nun in der Datumszeile links ein Sternchen und rechts die Postamtskennung I zu Dresden.
Die Postautomationsversuche zur Rationalisierung der Freimachung im Schalterbetrieb gaben über Jahrzehnte (!) in der Regel stets nur kurzfristige Gastspiele bis hin zur aktuellen Version. Dazu eine Übersicht vom Jahr 1928 bis zur aktuellen Gegenwart.
Links oben die Versuche mit den oben vorgestellten Schalterfreistemplern in Dresden in den Jahren 1927/28 und rechts daneben ein Einschreibnummernzettel in Kombination mit Wertrahmen Deutsche Bundespost aus dem kurzfristigen Versuch in den Jahren 1957 und 1958 in Frankfurt und Düsseldorf. Darunter links Schalterwertzeichendrucker (SchWZD) mit Automatenmarkenabgabe in der „online Version des SchWZD Klüssendorf 667 im EPOS I – System“ (s. ausführliche Vorstellung im Menüpunkt Automatenmarken) aus dem Zeitraum Ende 1982 bis Mitte 1984 in Wiesbaden, Bonn und Hannover hier mit Terminalquittung. Daneben rechts die Einschreibvariante im Premiumlabelsystem mit direkter Freimachung integriert in das Computersystem des Postschalters versuchsweise ab April 1999 in Lörrach und Rottweil und der R-Freistempel kombiniert mit R-Label ähnelte sehr den Versuchen aus 1957 bis 1959. Unten rechts dann die Wertvorgabe und Freimachung im Schalterverkauf 2003 im Pilotversuch an 5 Postämtern der dt. Post mit Druckern der Fa. Frama. Dieser ebenfalls zeitlich nur begrenzte Rationalsisierungsversuch im Postschalterbetrieb ähnelte sehr nach 76 Jahren dem Versuch aus dem Jahr 1927.
Im Jahr 2004 wurde dann die aktuell endgültig eingeführte Schalterfreimachung zur Daueranwendung mit der Digitalmarke im Label gestartet. Mit innovativen und zeitgemäßen Computerentwicklungen ist Deutschland in vielen Bereichen bis zur Installation und Anwendung stets „sehr bedächtig“. Dies gilt sicherlich für viele Abläufe im Behördenbereich und dies in bundesweiter Kompatibilität.
Für den Philatelisten ist dann die OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung Die Briefmarke im Jahr 1936 im Rahmen der Reichsgartenschau in Dresden ein interessantes Kapitel.
Die relativ ausführliche Vorstellung dieser Olympiabriefmarkenausstellung im Jahr 1936 möchte ich nicht nur im Kurzprofil Ausstellung Dresden sondern auch als eigenen Menüpunkt auf der Homepageadresse www.olympiaphilatelie.de einrichten.
Bis demnächst wieder einmal, Ihr E.-M.Eden, Holzwickede
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung
10.07.2022
Für den Philatelisten ist die OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung Die Briefmarke mit dem Datum vom 1. bis 16. August im Jahr 1936 im Rahmen der Reichsgartenschau in Dresden ein interessantes Kapitel.
Die Olympiapostwertzeichenausstellung lief quasi parallel zu den olympischen Sommerspielen in Berlin und der Veranstaltungsort war im Rahmen der angesprochenen Reichsgartenschau in Dresden integriert, die vom 24. April bis 11. Oktober im Jahr 1936 lief. Die Reichsgartenschau wurde organisiert von der Stadt Dresden ferner dem „Blut und Boden“ - NS-Reichsnährstand und der Reichsbauernführer Darré eröffnete am 24.April.
Die Post führte zur Werbung einen Maschinenstempel und auch die Poststelle des Oberbürgermeisters war mit ihrem Absenderfreistempel involviert
Interessant nun zur Olympia-Postwertzeichen - Ausstellung ist nun eine kleine 8seitige Informationsschrift im C6-Format und dazu nachfolgend die Frontseite mit dem charakteristischen Kugelhaus im Hintergrund des Ausstellungsgeländes
daraus 2 weitere Textseiten
ebenso wurde weiterhin auf die Sonderstempelmöglichkeiten verwiesen
Das Sonderpostamt führte neben den Sonderstempeln im Einschreibzettel den Eindruck
Dresden 1 Ausstellung
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung 1936
1. Fortsetzung
19.07.2022
In der oben vorgestellten Informationsschrift waren zwei Seiten nun den Ausstellungs=Festpostkarten gewidmet
Die aufwendig gestalteten Festpostkarten waren in der mehrfarbigen Motivgestaltung zu Deutscher Musik, Luftfahrt, Arbeit und Familie ausgeführt und hatten als Basis entsprechend verausgabte deutsche Postwertzeichen als Vorbild.
Rückseitig gab es den Eindruck Olympia=Postwertzeichen=Ausstellung
Dresden 1.-16.August1936
Dazu oben auch der Hinweis auf die teils eingedruckten Postwertzeichen. Schon einmal an dieser Stelle dazu die Information, dass nicht verbrauchte Blankokarten der Ausstellung Dresden im Jahr 1941 zur Briefmarkenveranstaltung in Leipzig >> 30 Jahre Gruppe Süd << Werbeschau am 8. Oktober 1941 nachverwendet wurden. Dazu gab es eingedruckte Postwertzeichen aus der Freimarkenserie Hitler mit den Wertstufen zu 3,5 und 6 Reichspfennigen und der Überdruck erfolgte stets in der Briefmarkenfarbe (Vorstellung Festpostkarten 1941 Leipzig später, hier das Beispiel zu 3 Pfennigen).
Folgend nun die jeweiligen Motive mit den mir bekannten Ausführungen bezüglich blanko, gestempelt z.B. Werbestempel bzw. Freistempel und evtl. die eingedruckte Wertzeichenform
Deutsche Arbeit und 3Pf. Hindenburg eingedruckt
Deutsche Familie und 3 und 5Pf. Hindenburg jeweils eingedruckt
Deutsche Musik und 4Pf.Hindenburg eingedruckt
Deutsche Luftfahrt und 5Pf.Luftpostmarke eingedruckt
In der oben vorgestellten Informationsschrift zur Olympiapostwertzeichenausstellung wurde auch explizit auf die Blockausgaben zu den Sommerspielen 1936 verwiesen mit der alleinigen Kaufmöglichkeit am Ersttag mit dem 1.8.1936 in Berlin, Kiel und auch Dresden.
Dazu einmal explizit die Amtsblattverfügung Nr. 60 vom 3.Juli 1936
Fortsetzung folgt
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung 1936
2. Fortsetzung
30.07.2022
Auch lokale Briefmarkenhändler gingen auf diese Situation ein und dazu nachfolgend ein Werbeartikel von K.Willy Lampel mit Abbildung auch des oben vorgestelltem Absenderfreistempel der Ausstellung und einem der beiden geführten Werbestempel
Der Briefmarkensatz zu den Sommerspielen 1936 war seit dem Ersttag am 9.Mai 1936 natürlich von der rigiden Abgabe der Blockform nicht betroffen und dazu einmal ein Satzbeispiel und diesmal mit Sonderstempel Dresden Reichsgartenschau
Entsprechend den obigen Informationen gilt es einmal einen Blick auf die Blockausgaben zu den olympischen Spielen 1936 zu werfen. Allerdings soll dies aus dem Blickwinkel des „Otto-Normalsammlers“ erfolgen. Der Michelkatalog führt etliche Besonderheiten in diesem Bereich an und ungezähnte Ausgaben existieren ebenso wir Passerverschiebungen und Verzähnungen. Die Preisklasse ist entsprechen und eine Spielwiese für gut betuchte Sammler, Investoren und Spekulanten. Ich kann hier keine eigenen Beispiele aus diesem Randgebiet der Besonderheiten vorstellen, aber ein wichtiger Hinweis bei Interesse ist die phantastische Ausarbeitung dazu von Manfred Bergmann im Sonderheft zum Jahreskongress der IMOS in Berlin im Jahr 2016. Hier werden durchaus ernsthafte und interessant recherchierte Beispiele vorgestellt und auch Fragen gestellt unter dem Aspekt Probe- und / oder Fehldrucke Olympiablock 5 und 6 und die Ausführungen dazu sind bei Interesse unabdingbar. Oben relativ breit angekündigt sind schon die „normalen“ Blockausgaben mit Verwendung auf Brief und dies in Dresden relativ seltener anzutreffen.
Dazu einmal „aufgeklappte“ Briefbelege mit unbeschnittener Rückseitenfrankatur, anscheinend um im C6-Format die Blockausgaben unterzubringen. Die Randschwärzung der Briefrückseite (aus Kontrastgründen?) ähneln eher einem „Trauerrand“, jedoch sind die Blöcke unversehrt und der Druck erfolgte auf dickem und leicht gelblichem Papier (zu Farb- und Papiervarianten der Olympiamarken später noch einige Ausführungen).
Der Briefaufgeber war wohl nicht nur am 6.8. in Dresden tätig, sondern bedachte Herrn Göhler in Heidelberg auch am 14.8. noch mit Block 5 (dickes Papier) nun auch weiterhin mit „rückseitigem Trauerrand“ aber nun auf einem Briefumschlag im helleren Farbton.
Wenn selbst auch kein Spezialist, so doch einige Ausführungen zu den Blockausgaben 5/6 im Jahr 1936 aus Anlass der olympischen Sommerspiele.
Zusammendruckvarianten aus Block 5
und Block 6
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung 1936
3. Fortsetzung
10.08.2022
Sind die obigen „3er Eckkombinationen“ eher als Spielerei zu betrachten, so sind die Zweierkombinationen auf Brief und dies portogerecht zu Olympiazeiten mit entsprechenden Sonderstempeln interessant und nicht allzu häufig anzutreffen.
Zusammendruck 3 u. 4 Rpf. aus Olympiablock 5 portogerecht als Ortsbrief mit Sonderstempel Olympia – Pressehauptquartier und Datum vom 7.8.36. Nachfolgend ein Ausschnitt des Olympiastadions aus dem Olympiaplan des Reichssportverlages. Die Pressearbeitsräume und das Pressepostamt am Oberrand des Stadions, darunter Ehrenhalle und Führerzimmer und eine weitere Etage tiefer Sitzplätze und Tribüne für die Reichsregierung.
Der Zusammendruck 4 und 40 Rpf. aus Olympiablock 5 wurde am Letzttag der olympischen Sommerspiele in Berlin mit Datum vom 16.8.1936 an einem fahrbaren Sonderpostamt aufgeliefert. Die Frankatur zu 62 Rpf. resultiert aus dem Briefporto zu 12 Rpf., dem Luftpostzuschlag zu 10 Rpf. und der Eilbotengebühr zu 40 Rpf. Die Ergänzungsfrankatur wurde aus dem Markenheftchenbogen (Michel MHB 58) entnommen waagerecht mit den Werten 3, 12 und 3 Rpf.
Dazu einmal beispielhaft ein FAHRBARES POSTAMT der Deutschen Reichspost auf einer Ansichtskarte und wohl vermutlich nicht vom Einsatz während der olympischen Spiele 36. Die Dienststunden sind von 10-20 Uhr angeschlagen und es gab einen Postschalter nur für Sonderstempel und einen Schalter für die Wertzeichenabgabe und Aufgabe von Einschreibsendungen.
Der Zusammendruck zu 6 und 40 Rpf. aus dem Olympiablock 5 wurde mit Datum vom 7.8.1936 auf dem Sonderpostamt Olympia-Reiterplatz aufgegeben. Die Frankatur zu 46 Rpf. resultiert aus dem Briefporto zu 16 Rpf. im Ortstarif und damit in der 2. Gewichtsstufe und dem Einschreibzuschlag zu 30 Rpf.
In dieser Abbildung kommt das Reiterhaus gut zur Darstellung und hier war auch das Sonderpostamt Reiterstadion während der olympischen Spiele untergebracht. Nach meinem Kenntnisstand war das Postamt Reiterhaus vom 27.7. bis 17.8.1936 mit Sonderstempel und Sonder – Einschreibzettel während der olympischen Spiele ausgestattet.
Nach dem Schriftbild stammt die Briefserie wohl aus einer Hand und von einem versierten Philatelisten und hier ebenfalls am 16.8.1936 und dem Letzttag der olympischen Sommerspiele wurde erneut am fahrbaren Postamt der letzte fehlende Zusammendruck aus dem Olympiablock 5 mit den Werten zu 3 und 6 Rpf. auf den Weg gebracht unter Zusatzfrankatur portogerecht als Fernbrief nach Essen.
Auch mit den Zusammendrucken aus dem Olympiablock 6 hat sich der Briefaufgeber portogerecht vor 85 Jahren beschäftigt und erneut den letzten Tag der olympischen Sommerspiele am besagten fahrbaren Postamt genutzt.
Fernbrief in der 1. Gewichtsklasse zu 12 Rpf. mit Luftpostzuschlag 10Rpf. unter Verwendung Zusammendruck von 8 und 12 Rpf. aus Block 6 und Zusatzfrankatur 2x 1Rpf. Hindenburg zum Gesamtporto 22Rpf.
Der Zusammendruck zu 15 und 25Rpf. aus dem Olympiablock 6 wurde mit Datum vom 7.8.1936 auf dem Sonderpostamt in Kiel zu den olympischen Segelwettkämpfen der XI. Olympiade 1936. Die Frankatur wirkt auf den ersten Blick etwas rätselhaft, dabei liegt einfach ein Fernbrief in der 2. Gewichtsstufe vor mit 24Rpf. und entsprechend war der Luftpostzuschlag 20Rpf. und damit sind die 44Rpf. portogerecht erklärt. Es gab neben dem Pressepostamt drei weitere Sonderpostämter in Kiel. Einmal im 1934/35 errichteten Olympiaheim und Gästehaus war ein Sonderpostamt eingerichtet (22.7. bis 28.8. und ab 15.8. für die Kieler Woche 1936), ferner im Hotel Bellevue beide folgend abgebildet. Für das dritte Sonderpostamt im Luftschutzhaus am Düserternbrooker Weg 81 konnte ich keine Abbildung finden.
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung 1936
4. Fortsetzung
22.08.2022
Mit dem obigen Zusammendruck der Wertstufen 8 und 15 aus Block 6 bedurfte es nur noch der Zufrankierung zu 1Rpf. Hindenburg, um die 2. Gewichtsstufe des Fernbriefes mit 24Rpf. zu erreichen. Sonderstempel Olympia –Stadion mit Datum vom 8.8.1936
Zum Sonderstempel Olympiastadion von 1936 ist für die Philatelisten natürlich der Postbereich interessant und dazu ein Detailausschnitt mit dem großzügigem Postamt im Erdgeschoßbereich aus dem Olympiaplan des Reichssportverlages und hier schwarz – weiß kariert eingezeichnet.
Der folgendeZusammendruck zu 12 und 25Rpf. aus dem Olympiablock 6 wurde mit Datum vom 8.8.1936 auf dem Sonderpostamt des Internationalen Kanulagers am Müggelsee aufgegeben.
Die Frankatur zu 42 Rpf. resultiert aus dem Briefporto Fernbrief zu 12 Rpf. und dem Einschreibzuschlag zu 30Rpf.
Zu diesem Beleg bedarf es einer kleinen Erläuterung zur Verwendung des Einschreibzettels Berlin-Köpenick 1 und der Überstempelung mit dem Sonderpostamtsnebenstempel Berlin Internat. Kanulager Müggelsee und daher wurde der Beleg auch an das Ende der möglichen Zweierkombinationen aus den Olympiablöcken 5 und 6 von mir eingereiht.
Zunächst einmal etwas zur Topographie. Die Landkarte vermittelt die Lage zur eingerichteten Regattastrecke Grünau, dem benachbarten Müggelsee und der Stadt Köpenick.
Nachfolgend die oben eingezeichnete Regattastrecke auf der Werbe-Postkarte Nr. 8 für die Olympischen Spiele 1936 herausgegeben vom Propagandaausschuß f.d. Olympischen Spiele 1936 im Reichssportverlag, Berlin
Auf dem Gelände des Berliner Regatta Vereins (s.o.) hatte die Reichspost ein Sonderzweigpostamt eingerichtet und dies auch für die deutschen Meisterschaften und die olympischen Vorentscheidungen und Qualifikationen im Juni und Juli 1936.
Für die Kanuten und Ruderer waren die Wettkämpfe in Grünau im Juni im Rahmen der Berliner Ruder – Regatta vorolympische Ausscheidungskämpfe
und die deutschen Ruder- und Kanu-Meisterschaften in Grünau am 18.7.1936 waren die letzte Möglichkeit der Qualifikation zur Olympiade und damit standen die Teilnehmen mit Namen fest.
Das Sonderpostamt hier beispielhaft mit R-Zettel Berlin - Grünau – Regattabahn 10.8.36 und passendem Sonderstempel ( vom 23.7. bis 16.8.1936 verwendet)
Während die Ruderer im Schloss Köpenick und der benachbarten Dorotheen-Schule sowie in der Polizeioffiziersschule ihr Quartier fanden
zogen die Kanuten zünftig in ein Zeltlager am Müggelsee und dazu folgend die zugehörige Ansichtskarte
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung 1936
5. Fortsetzung
04.09.2022
Dazu ein illustrierter Briefumschlag IRK (Internationale Repräsentantenschaft Kanusport) und Adresszudruck INTERNATIONALES ZELTLAGER DES DKV (deutscher Kanu – Verband) XI. Olympische Spiele Berlin 1936 mit Gefälligkeitsabstempelungen.
hier noch einmal der Nebenstempel Kanulager (Kontrast verstärkt)
Gumminebenstempel Sonderpostamt Berlin Intern. Kanulager Müggelsee
rückseitig zusätzlich noch der Handrollenstempel auf obigem Briefbeleg
FDC Olympia Block mit Sonderstempel und Sonder-R-Zettel Int. Kanulager Müggelsee
Nach meiner Belegrecherche waren die Sonder – R – Zettel Kanulager bis zum 7.8.36 in folgender Verwendung
Vermutlich aus Verbrauchsgründen finden sich dann Verwendungen von R-Zetteln aus dem benachbarten Postamt Köpenick1 überstempelt mit Gumminebenstelle Sonderpostamt Internet. Kanulager Müggelsee
Der Vollständigkeit halber folgend noch das benachbarte Olympia - Kanu – Jugendzeltlager. Die Postaufgabe dieser Karten erfolgte in der Regel auch über das obige Sonderpostamt.
oben links das Mädellager, unten das Knabenlager
Die Jugendlager unter der Leitung des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen beherbergten zur Olympiade 1936 insgesamt 9800 Teilnehmer und wurden von der Wehrmacht als Zeltlager nicht nur errichtet sondern auch betreut und dies im 24 Stunden Dienst. Vielleicht findet sich einmal die Zeit, um eine Ausarbeitung zu den Unterkünften der Sportler und Sportlerinnen und den angesprochenen Zeltlagern zu erstellen.
Aber zurück zu den Blockausgaben der Deutschen Reichspost und den olympischen Sommerspielen. Neben den Zusammendruckversionen sind natürlich auch Einzelverwendungen interessant auch der Blockmarken als „Viererblock-Herzstück“ ohne Blockrand auf Olympiabriefen. Dazu ein Beleg mit den Marken aus dem Olympiablock (Nr.6 nach Michel) als Rohrpost - Eilboten – Brief vorschriftsmäßig zusätzlich Eilbotenfreimachung und damit aber als Ortsbrief mit nur 2Rpf. überfrankiert. (Eilbotentarif 40Rpf. Rohrpostzuschlag 10Rpf. Ortsbrief 8Rpf.)
Minutenangabe 8Uhr 50 im Stadionstempel vom 14.8.1936
Dazu ein Detailausschnitt
Rückseitiger Ankunftsstempel Berlin – Charlottenburg 2 vom gleichen Tag und Uhrzeit 9Uhr 40 (?) Minuten abgebildet
Auch der Block 5 (nach Michel) kann „Viererblock-Herzstück“ ohne Blockrand vorgestellt werden
Rückseite verkleinert
Dieser Beleg wirft einige Fragen auf. Zwar mit 53Rpf. nur mit 1Rpf. überfrankiert als Fernbrief – Einschreiben ist der Einschreibzettel vom Briefpostamt Charlottenburg 2 auffällig. Ferner findet sich auf der 40Rpf. Marke ein marginal randständiger Stempelabschlag, der nicht auf den Brief übergeht. Hier ist der Phantasie freier Lauf gegeben. Hat der Briefaufgeber zunächst den kompletten Block abstempeln lassen mit zusätzlichem Stempel rechts unten und hat erst nachträglich am Postschalter das „Herzstück“ herausgetrennt? Vielleicht war der Postbeamte durch diesen Vorgang im Schalterbetrieb genervt und hat somit den Sondereinschreibzettel vergessen und dies wurde dann am Briefpostamt Charlottenburg 2 nachgeholt, da die Zusatzleistung Einschreiben per Schriftzug nicht zu übersehen war.
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung 1936
6. Fortsetzung
15.09.2022
Aber auch die Blockeinzelmarken auf Olympiabriefbelegen haben ihren philatelistischen Reiz.
3Rpf. (dickes Papier) Drucksache in der 1. Gewichtsstufe (Stempel Stadion 1.8.1936)
Folgend Drucksache in der 2.Gewichtsstufe (20g bis 50g) und Stempel Olympia –Reiterplatz mit Datum vom 11.8.1936
6.Rpf. als Postkatengebühr (Stempel Fahrbares Postamt 10.8.1936)
Im Menüpunkt Olympiastadion (s.ww.postautomation.de und hier unter Kurzprofilen) wurde schon einmal der folgende Beleg vorgestellt. Sondermarke aus dem Block 6 zu den olympischen Spielen in Berlin 1936 portogerecht als Einzelfrankatur im Ortstarif und Versendung aus dem Olympia – Postbüro unter Verwendung des Sonderstempels Stadion mit Datum vom Letzttag der Spiele am 16.8.1036.
Folgend die Verfügung im Amtsblatt Nr.68 vom 31.7.1936 zur Einrichtung einer Sonder=Postdienstelle in Berlin (Postbüro) anlässlich der olympischen Sommerspiele
Ferner die Verwendung der Sondermarke zu 12 Rpf. als portogerechte Brieffrankatur und in diesem Fall mit Datum vom 13.8.1936 von der Olympia – Briefmarkenausstellung in Dresden (zusätzlich geprüft H.D. Schlegel 15.6.2000)
Die Rückseite des folgenden Briefbeleges wurde verkleinert eingefügt
Der obige Blockausschnitt des 25Rpf.-Wertes aus dem Olympiablock 6 ist mit Datum vom 1.8.1036 als Ersttagsabschlag zu werten. Das Pressepostamt zu den olympischen Segelwettkämpfen in Kiel hatte im Institut für Weltwirtschaft und Seeverkehr Räumlichkeiten gefunden. Dazu folgende Fotopostkarte des Institutes
Die ursprüngliche Planung sah zunächst das Cheruskerhaus neben dem Olympiaheim vor. Der obige Luftpostbrief nach Danzig ist mit 3Rpf. überfrankiert, mit den Vignetten dennoch als ein außergewöhnlicher Dokumentationsbeleg anzusehen zumal in der dicken und dunkleren Version der handgeschöpften Papiervorlage.
nachfolgend der 40Rpf.-Wert aus dem Block 5
Erworben wohl auf der Olympia Briefmarkenausstellung in Dresden wurde das rechte untere Blockrandfeld zur Klebefläche der Zusatzfrankatur „degradiert“. Portogerechter Fernbrief mit Datum vom 5.8.1936 in der 2. Gewichtsstufe mit 54Rpf. und R-Zettel Dresden1 Ausstellung und zugehöriger Sonderstempel. Der rückseitige Ankunftsstempel Hannover 1 vom 6.8.36 wurde nicht abgebildet.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf Farben- und Papierqualitäten zurückkommen. Auch wenn selbst kein Spezialist unterscheide ich 3 unterschiedliche Formen und hier am Beispiel der 6 Rpf.-Marke. Links oben normales gelbliches Druckpapier platziert auf den linken unteren Bogenrand Block 5. Rechts daneben die 6Rpf.-Marke als Blockmarke auf dickem handgeschöpften Papier und darunter die häufigere Variante aus dem Block auf hellweißem handgeschöpften dünneren Papier. Dadurch wird die vorderseitige Bildstruktur ebenfalls beeinflusst (gemeinsamer Scan im Kontrast leicht verstärkt).
Nachfolgend einmal gelbliches Normalpapier und weißes Blockpapier in Satzform
Der Vollständigkeit halber noch ein Blick auf die Markenheftchen zu den olympischen Sommerspielen und dazu zunächst ein Blick auf die Amtsblattverfügung Nr.55 vom 19.Juni 1936 mit Hinweisen zur Bezugsmöglichkeit auch der zugehörigen Bögen mit Angabe der Markenzusammensetzung und Hinweis auf Kehrdrucke. Zusätzlich Hinweis auf das Sonderpostamt Berlin=Grünau 1 und die Ausgabe der Olympiazeitung.
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung 1936
7. Fortsetzung
30.09.2022
Markenheftchenbogen MHB 57 (Mi-Nr.)
Markenheftchenbogen MHB 58 (Mi-Nr.)
Markenheftchen 15. Juni 1936 42 (Mi-Nr.)
Markenheftchenblätter
Zusammendruckkombinationen MHB 57 (Mi-Nr.)
Zusammendruckkombinationen MHB 58 (Mi-Nr.)
Folgend die Zusammendruckkombinationen komplett jeweils auf 2 Großbriefen (26x17,5cm) für die 3.Gewichtsklasse. Gestempelt im olympischen Dorf mit Sonderstempel und zugehörigem Sondereinschreibzettel Berlin Olympisches Dorf und Datum vom 10.7.1936. Für die 3. Gewichtsstufe 40Rpf. ab 250g und mit Einschreibgebühr 30Rpf. wäre das Gesamtporto mit je 70Rpf. angesagt. Einmal überfrankiert mit 2Rpf. und einmal mit 8Rpf. Rückseitig jeweils Ankunftsstempel Köln- Kalk 11.8.1936 (nicht abgebildet).
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung 1936
8. Fortsetzung
10.10.2022
Die Kehrdruckviererblöcke aus den MHB – Olympia sind noch interessant
Auf R-Brief vom Letzttag der olympischen Spiele mit Sonderstempel und Einschreibzettel Olympiastadion der Viererkehrdruck 6 und 4 Rpf. Beleg mit Zusatzfrankatur 8 und 15Rpf. und damit mit 1 Rpf. überfrankie
Nachfolgend R-Brief mit Sonderstempel und Einschreibzettel Berlin Internationales Sportstudentenlager der Viererkehrdruck 3 und 12 Rpf. Beleg mit Zusatzfrankatur 8 und 4Rpf. aus dem Olympiamarkensatz portogerecht mit 42Rpf. aufgegeben im Postbüro des Hauptgebäude im Internationalen Sportstudentenlager.
mit Pfeil markiert Internationales Sportstudentenlager hinter der Deutschlandhalle
Dazu ein Lageplan des Architekten Hans Schlottmann zum Internationalen Spotstudentenzeltlager. Erkennbare unten links die Nähe zur Deutschlandhalle und auch das Hauptgebäude des Lagers mit dem Sonderpostamt. Vielleicht finde ich später einmal Zeit noch etwas ausführlicher auf die Zeltlager in einem eigenen Menüpunkt einzugehen.
Aber nun noch einmal zurück zur Briefmarkenausstellung in Dresden 1.bis 16. August 1936. Bereits vorgestellt wurden die Ausstellungskarten und hier mit Hinweis auf die Nachverwendung nicht verwendeter Karten auf der Sonderveranstaltung der Sammlergruppe Leipzig Süd mit ihrem 30jährigen Jubiläum und der Werbeschau am 5.Oktober 1941.
Dazu gab es eingedruckte Postwertzeichen nun aus der Freimarkenserie Hitler mit den Wertstufen zu 3,5 und 6 Reichspfennigen und der Überdruck erfolgte stets in der Briefmarkenfarbe. Hier noch einmal die unterschiedliche Gestaltung.
folgend nun die mir bekannten Überdrucke
Deutsche Familie 3Rpf. Hitler Überdruck in Briefmarkenfarbe rötlichbraun
Deutsche Luftfahrt 5Rpf. Hitler Überdruck in Briefmarkenfarbe olivgrün
Deutsche Musik 6Rpf. Hitler Überdruck in Briefmarkenfarbe violett
Dresden – OLYMPIA Postwertzeichen Ausstellung 1936
9. Fortsetzung
22.10.2022
Bevor ich zunächst einmal die Vorstellung zur Briefmarkenausstellung in Dresden 1936 mit Ausblick auf die Olympiablöcke und Markenheftchen zur Sommerolympiade in Berlin einmal beende, möchte ich noch auf eine weitere Briefmarkenausstellung direkt im Anschluss an die Olympiade hinweisen, veranstaltet in Berlin – Tiergarten.
Trotz etlicher Bemühungen ist es mir nicht gelungen, dazu nähere Details zu recherchieren. Die Veranstaltung z.B. eine Werbeschau veranlasste immerhin die Firma Francotyp anwesend zu sein und einen Sonderfreistempel zu kreieren. Die Werbeschau „Philopia“ verlief vom 18. bis 22. August 1936
unten wird ein Prägestempel im Blinddruck der Fa. Francotyp erkennbar
Der Abschlag erfolgte auf einer olympischen Werbekarte aus dem Reichssportverlag Berlin SW 68
Prägestempel der Fa. Francotyp vorderseitig im Detail
Hinweise zur „Philopia“ sind erwünscht
Aber im Olympiajahr 1936 fand noch eine weitere Postwertzeichen = Ausstellung des Berliner Neuköllner Philatelisten = Klubs am 4.und 5. September statt. Dazu hatte der Verein Privatganzsachen aufgelegt mit der Ausgabe Flugpostmarken – Steinadler zu 5 und 10 Rpf. Der folgende Zudruck erfogte jeweils in der Briefmarkenfarbe.
zugehöriger Sonderstempel (Datum 4.9.1936)
kleinformatiger Briefumschlag ( 13x8cm) Flugpostmarke 5Rpf.
Postkarte mit 5Rpf. Luftpostmarke
Briefumschlag mit 10Rpf. Flugpostmarke
Damit möchte ich die Ausarbeitung einmal abschließen. Über ein neues Thema aus dem Bereich deutscher Olympiaphilatelie habe ich noch nicht entschieden.
Bis demnächst wieder einmal, Ihr E.-M.Eden, Holzwickede